Eligius von Noyon
französisch: Éloi
auch: Eulogius, Loy
Gedenktag katholisch: 1. Dezember
Niederlegung der Gebeine
Tag der Bischofsweihe: 14. Mai
Übertragung der Gebeine: 21. Mai, 25. Juni
Gedenktag evangelisch: 1. Dezember
Name bedeutet: der Auserwählte (latein.)
Berichtet wird, dass Eligius' schwangere Mutter Torrigia im Traum einen Adler sah, der dreimal rief, um ihr etwas zu verkünden. Sie wagte zunächst nicht, jemanden nach der Deutung zu befragen; doch als sie nach der Geburt des Sohnes gefährdet erschien, wurde ein heiliger Mann gerufen, um für sie zu beten; er prophezeite ihr, der Sohn werde heilig und groß in der Kirche.
Der Knabe wurde im Goldschmiedehandwerk ausgebildet und war dann ab 652 als Münzmeister am Hof der Merowingerkönige Chlotar II. und Dagobert I. in Limoges, dort eine der wichtigsten Persönlichkeiten mit Einfluss auf das Münzwesen weit im Land und bestrebt, die königliche Autorität über das Münzwesen wiederherzustellen. Sein Name erscheint auf Münzen aus Paris, Marseille und Arles.
Für König Chlotar II. fertigte Eligius einen goldenen Kopf und einen goldenen Sessel, für dessen Nachfolger Dagobert soll er mehrere Reliquienschreine gefertigt haben. Mehrere Heiligengräber wurden von ihm ausgestattet, für das Kloster in Chelles stellte er einen Kelch her, für die Kirche in St-Denis ein Kreuz. Die Überlieferung berichtet seine Wundertat, wonach er aus dem für einen Thronsessel bestimmten Gold die doppelte Menge machte und zwei Sessel fertigte, um den Erlös Armen zu geben. Von seinen zahlreichen weiteren Wundertaten ist eine ab dem 14. Jahrhundert bezeugte besonders häufig berichtet: Er schnitt einem störrischen Pferd, das er beschlagen sollte, das Bein ab, befestigte das Hufeisen auf dem Amboss und setzte das Bein wieder an.
Als Gesandter in der Bretagne veranlasste Eligius 636/637 den Fürsten Judicaël zur Unterwerfung. Seine Frömmigkeit motivierte ihn zu großen Schenkungen an die Armen und dem Loskauf von Gefangenen. Noch als Laie gründete er mehrere Klöster und Kirchen und führte als Freund von Kolumban, dem Abt von Luxeuil - dem heutigen Luxeuil-les-Bains -, dessen Regel in dem von ihm 631/632 gegründeten Kloster in Solignac ein. 631 gründete Eligius in seinem eigenen Haus in Paris auch das Kloster St-Martial und setzte Aurea von Paris als dessen Äbtissin ein. Auch das Kloster St-Loup in Noyon sowie das ehemalige Kloster in Homblières bei Noyon gehen auf ihn zurück.
Nach König Dagoberts Tod 639 verließ Eligius den Hof, wurde gemeinsam mit seinem Freund Aldowin von Rouen Priester und übernahm noch 639 das Amt des Bischofs von Tours und ab 641 das Bischofsamt in Noyon, wozu er in derselben Feier wie Aldowin geweiht wurde.
Von Noyon aus machte Eligius sich verdient um die Missionsarbeit in Flandern und den Ausbaus der Organisation in seiner weiträumigen Diözese. Er entdeckte der Überlieferung zufolge um 641 das Grab des Märtyrers Quintinius in St-Quentin und das Grab von Piatus von Tournai. Eligius war Teilnehmer der SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Orléans 639 und 641 sowie in Chalon-sur-Saône 647 und 653. Das ihm vom König geschenkte Hofgut bei Limoges baute er als Kloster aus und gründete das Frauenkloster St-Gideberte in Noyon. 659 verließ er den Bischofsstuhl und wandte sich selbst zur Mission nach Flandern.
Eligius wurde in Saint-Loup in Noyon bestattet. Ein Jahr nach seinem Tod wurden seine Gebeine erhoben, Mitte des 9. Jahrhunderts aus Furcht vor den einfallenden Normannen in die bischöfliche Kapelle überführt und angeblich 1066 in die Kathedrale gebracht, wo sie 1157 in einen neuen Schrein gelegt wurden. Die Mönche in Noyon bestritten deren Echtheit, 1183 erhoben sie die von ihnen für echt erachteten Gebeine. Ungeachtet dessen breitete sich die Verehrung und die Wallfahrt zu Eligius besonders in Nordfrankreich und Belgien, darüberhinaus in ganz Europa aus und erlebte im 13. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Die älteste Lebensgeschichte wurde um 674 von Aldowin von Rouen verfasst, sie ist nur in der von einem Mönch aus Noyon überarbeiteten Fassung aus der 1. Hälfte des 8. Jahrhunderts erhalten. Die unter seinem Namen überlieferten HomilienEine Homilie (von griech.„ὁμιλεῖν”, „vertraut miteinander reden”) ist eine Art von Predigt. Während eine Predigt die Großtaten Gottes preist (lat. „praedicare”, „preisen”) und Menschen für den Glauben begeistern will, hat die Homilie lehrhaften Charakter. stammen nicht von Eligius.
Von Eligius' Patronat für Schmiede abgeleitet ist das Patronat für Münzmeister und Numismatiker. So verleiht die
Numismatische Gesellschaft in Deutschland den Eligiuspreis
für Verdienste auf dem Gebiet der Numismatik.
Attribute:
Kelch, Hammer, Amboss, Zange und Pferdefuß
Patron
der Kechte und Bauern, der Gold-, Silber- und Hufschmiede, Schmiede, Schlosser, Metallarbeiter, Bergleute, Büchsenmacher,
Münzmeister, Numismatiker, Uhrmacher, Lampenmacher, Korbmacher, Graveure, Wagner, Kutscher, Kutschenbauer, Sattler,
Pferdehändler und Tierärzte, der Pächter, der Pferde; gegen Pferdekrankheiten
Bauernregel:
Fällt auf Eligius ein starker Wintertag, / die Kälte vier Monate dauern mag.
Franz Elsensohn über den Pferdepatron St. Loy
und seine Kapelle in Götzis
Martyrologium Romanum Flori-Legium
Franz Elsensohn aus Götzis hat (Link mit Vergütung) Götzner Sagen und Legenden in seinem 2000 erschienen Buch dargestellt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.10.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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