Elisabeth Anna Bayley Seton
englischer Name: Elizabeth Ann
Gedenktag katholisch: 4. Januar
gebotener Gedenktag in Kanada, in den USA, bei den Vinzentinern / Lazaristen und den
Barmherzigen Schwestern
Name bedeutet: Gott ist Fülle (hebr.)
Die Arzttochter Elizabeth Ann Bayley wurde nach dem frühen Tod ihrer Mutter zusammen mit ihrer älteren Schwester 1777
auf das Landgut ihres Onkels nach New Rochelle
im Bundesstaat New York geschickt. Mit 13 Jahren kehrte sie zum Vater zurück, der inzwischen wieder geheiratet hatte; mit
der Stiefmutter verstand sie sich nicht sehr gut. So heiratete sie schon 1794 den wohlhabenden Kaufmann William Magee Seton,
mit dem sie fünf Kinder hatte. In ihrem Haus an der Wall Street in
New York waren oft bedeutende Persönlichkeiten
zu Gast. Sie war neben familiären und gesellschaftlichen Pflichten caritativ tätig und beteiligte sich an der Gründung des
New Yorker Witwenvereins
. 1798 übernahm ihr Mann die Leitung der Firma seines Vaters, die kurz danach Bankrott
anmelden musste. Unterstützung erfuhr Elizabeth Ann in dieser schwierigen Zeit durch ihre Schwägerin und den neuen Pfarrer
in der Gemeinde Holy Trinity
, John Henry Hobart.
1803 reisten Elisabeth Ann Bayley Seton, ihre älteste Tochter und ihr Mann zur Erholung nach Italien. Wegen einer Gelbfieberepidemie in New York wurden alle von dort kommenden Reisenden unter Quarantäne gestellt; William Magee Seton überlebte zwar die Quarantäne in einem feuchten, barackenähnlichen Gebäude, starb aber am zweiten Tag nach Weihnachten im Alter von nur 36 Jahren im Haus seiner Gastgeber in Livorno. Als die 29-jährige Witwe dann in Florenz in der Servitenkirche Santissima Annunziata zum ersten Mal eine katholische Kirche betrat, war sie fasziniert. Dieses Erlebnis sowie die Lektüre der Werke des Franz von Sales und der Gebete von Bernhard von Clairvaux wirkten so sehr in ihr, dass sie ihre Rückreise bis zum April 1804 hinausschob; zuvor trat sie zum katholischen Glauben über und am Tag von Mariä Verkündigung empfing sie zum ersten Mal die heilige Kommunion.
1808 zog Elizabeth Ann Bayley Seton mit ihren Töchtern von
New York nach
Baltimore, wo sie fortan als Lehrerin wirkte.
Dorthin hatte sie zuvor bereits ihre beiden Söhne geschickt, die vom ersten katholischen Bischof der USA, dem
Jesuiten John Carroll, in das von ihm gegründete College in
Georgetown - heute ein Stadtteil von Washington
- aufgenommen worden waren. 1809 gründete sie in
Emmitsburg nahe Baltimore das erste Haus der
Barmherzigen Schwestern, der Sisters of Charity
; der Kapitän und Reeder Samuel Sutherland Cooper hatte ihr hierfür
10.000 Dollar gespendet.
Die Mitglieder des Ordens unterrichteten zunächst an der Konfessionsschule in Emmitsburg. Später sorgte sich der Schwesternorden um Arme und Kranke. Dabei folgten sie einer Regel, die Elizabeth Ann vom Vinzentinerinnenorden übernahm, der im 17. Jahrhundert von Vinzenz von Paul gegründet worden war. Elizabeth wurde zur ersten Oberin gewählt und bekleidete dieses Amt fast ein Jahrzehnt lang. 1818 erkrankte sie, nachdem sie kurz zuvor die ersten Schwestern mit dem Auftrag, Waisenhäuser und Schulen zu gründen, nach Philadelphia und New York entsandt hatte. Die von ihr geschaffene Konfessionsschulen breiteten sich über die ganzen USA aus.
In einem Außenbezirk von Livorno ist Elizabeth Ann Bayley Seton heute die moderne Kirche Santa Eisabetta Anna Seton geweiht.
Kanonisation: Papst Johannes XXIII. sprach Elisabeth Ann Bayley Seton am 17. März 1963 selig. Die Heiligsprechung durch Papst Paul VI. am 15. September 1975 machte Elizabeth Ann zur ersten in den USA geborenen katholischen Heiligen.
Worte der Heiligen
Für den rechten Gottesdienst sind nach Elisabeth die drei göttlichen Tugenden: Glaube, Hoffnung
und Liebe notwendig:
1. Der Dienst für Gott besteht in der Ausübung von Glaube, Hoffnung und Liebe.
Leisten wir Ihm den Dienst des Glaubens beim Einsatz für unsere geistlichen Pflichten, indem wir die Vorschriften
noch besser erfüllen, uns auf die Sakramente vorbereiten, auf Seine Gnade und Seinen Beistand in unseren geistlichen
nd zeitlichen Wünschen vertrauen, so wie ein Kind auf seinen liebevollen Vater vertraut! Schauen wir mit den Augen
unseres Glaubens auf die Prüfungen, die Er uns sendet, indem wir in unserer Schwachheit und unserem [inneren]
Widerstreben unsere [Möglichkeit zur] wahre[n] Buße sehen und sie als Mittel betrachten, unsere Sünden zu tilgen!
Erinnern wir uns daran, dass wir Sünder sind und als Sünder leiden müssen, und seien wir sogar dankbar für Gelegenheiten,
die Vergangenheit wieder gut zu machen! Weihen wir uns selbst Gott als unserem Alles in Allem mit dem echten Dienst
unseres Herzens!
2. Dienen wir Gott in Hoffnung, indem wir auf Seine Verheißungen schauen, auf Seine Liebe vertrauen, Sein
Königreich suchen und alles Übrige Ihm überlassen! Verlassen wir uns auf Seine Verdienste, Seine Schmerzen und Leiden,
indem wir unsere gemeinsamen Pflichten in Einheit mit Ihm erfüllen: unsere Zerknirschung vereint mit Seiner Zerknirschung,
unsere Tränen vereint mit Seinen Tränen, indem wir ferner Ausschau halten nach der Zeit, da Er erscheinen wird, da wir
Ihn sehen werden wie Er ist, in Seiner Herrlichkeit und da wir mit Ihm verherrlicht sein werden, voll Freude in der
Hoffnung; denn die Hoffnung wird niemals zuschanden werden.
3. Und ebenso [notwendig ist] unsere Liebe: Erstreckt sie sich auf alle, wurzelt unsere Liebe zu allen in Unserem
esus, dann wird unser Herz wirklich zu Seinem. Vereinen wir unser Herz so eng mit Ihm, dass Leben, Seele und Leib Ihm
ganz geweiht sind und suchen wir mit dem hl. Franziskus, ob es
eine ganz winzige verborgene Faser unseres Herzens gibt, die Ihm nicht gehört, um sie auszureißen und ihre Wurzel zu
beseitigen. Dann können wir mit dem hl. Paulus sagen, dass wir in Ihm verborgen
in GOTT sind und dass Jesus in uns lebt und dass wir Teil Seines Leibes sind und so, wie der Herzschlag das Blut in
jeden Teil des Körpers fließen lässt, um ihn zu nähren, das Leben Unseres Jesus uns belebt! Geben wir Ihm wirklich den
wahren Dienst des Herzens, ohne den nichts, was wir sonst geben, irgend einen Wert hat!
Zitat von Elizabeth Ann Bayley Seton:
Das erste Ziel. das ich für unsere tägliche Arbeit vorschlage, ist, den Willen Gottes zu tun, zweitens
ihn in der Weise zu tun, wie Er es will, und drittens ihn zu tun, weil es Sein Wille ist.
Das Tor zum Himmel ist sehr niedrig, nur der Demütige kann durch es eintreten.
Wenn ich Eltern einen Rat geben müsste, würde ich ihnen sagen, sie sollten sich sehr darum kümmern, mit wem ihre
Kinder umgehen. … Denn von einer schlechten Gesellschaft kann großer Schaden entstehen, da wir von Natur aus eher
geneigt sind, dem Schlechteren als dem Besseren zu folgen.
Wir müssen buchstäblich ohne Unterlass bei jeder Gelegenheit und jeder Beschäftigung unseres Lebens das
Herzensgebet beten, das unabhängig ist von Ort und Situation und das eher eine Haltung der Erhebung des Herzens zu Gott
ist, gleichsam in einer beständigen Kommunikation mit Ihm.
Wir wissen sicherlich, dass unser Gott uns zu einem heiligen Leben ruft. Wir wissen, dass er uns jede Gnade dazu
gibt, jede Gnade im Überfluss, und obwohl wir so schwach sind, ist Seine Gnade fähig uns durch jedes Hindernis und jede
Schwierigkeit hindurchzutragen.
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.04.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie
• http://pressemitteilung.ws/node/view/7306
• http://www.srmalbania.org/index_htm_files/santa_elisabetta_anna_baley_seton_protettrice_del_seminario_ita.pdf
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.