Englmar
auch: Engelmar
Gedenktag katholisch: 14. Januar
Name bedeutet: berühmt wie ein Engel (althochdt.)
Englmar war Bauernsohn. Er verzichtete auf den väterlichen Besitz und wurde in Passau Schüler des armenischen Bischofs Gregor. Nach dessen Tod wanderte Englmar donauaufwärts und erbaute sich um 1086 beim heute nach ihm benannten St. Englmar eine Einsiedelei. Er war ein Freund der Bauern und ein begehrter Tierheiler. Ein Fremder, der sich angeblich seiner Einsiedelei anschließen wollte, neidete ihm das hohe Ansehen im Volk, erschlug Englmar aus Habsucht - fand aber kein Geld - und versteckte den Leichnam im Schnee an der Stelle der heutigen Leonhards-Kapelle.
Erst zu Pfingsten wurde der unverweste Leichnam vom Wanderpriester Rupert von Windberg entdeckt, von ihm sei ein strahlender Schein ausgegangen. Der Graf von Bogen 1 geleitete ihn mit einem Ochsenkarren zu Tal und begrub ihn an der Stelle der 1130/1131 erbauten heutigen Pfarrkirche in St. Englmar.
Englmars Lebensgeschichte wurde 1146 und 1167 von dem Kanoniker Petrus im Kloster Windberg verfasst. Vom 16. bis ins 19. Jahrhundert war St. Englmar Ziel vieler Wallfahrer.
Englmars Gebeine sind
bis heute über dem Altar der ihm geweihten Kirche zu sehen. Seit 1850 findet in St. Englmar bis heute das
Englmarisuchen
statt - früher an Fronleichnam, heute am
Pfingstmontag: eine lebensgroße Holzfigur des Heiligen wird an der
Stelle der Einsiedelei im Wald versteckt,
gefunden und in festlichem Zug mit historischen Kostümen zurückgebracht.
Im Stadtteil Hacklberg von Passau ist am Lüftlberg heute eine Straße nach Englmar benannt.
Kanonisation:
Englmar wurde nach der Nachricht in einem alten Manuskript 1188 seliggesprochen.
Patron
für eine gute Ernte, gegen Viehseuche
1 ▲ Dass auf der Spitze des Berges über Bogen tatsächlich die Burg der Grafen stand, konnte nach Auskunft eines Anwohners archäologisch nicht verifiziert werden.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 18.03.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XVI, Herzberg 1999
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Eva-Maria Wagner: Sankt Englmar. Peda-Kunstverlag, Passau 2019
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.