Eucharius von Trier
Gedenktag katholisch: 8. Dezember
im deutschen Sprachgebiet: 9. Dezember
Diözesankalender Trier
nicht gebotener Gedenktag in Limburg: 11. September
Übertragung der Gebeine: 15. Juli
Name bedeutet: der Freundliche (griech.)
Eucharius war nach der als verlässlich geltenden Bischofsliste aus dem 10. Jahrhundert der erste Bischof von Trier; vermutlich fällt sein Wirken ins dritte Viertel des 3. Jahrhunderts nach dem Abklingen der Verfolgungen unter Kaiser Decius und als sich unter den gallischen Kaisern das zuvor stark vom griechischen Christentum gepägte Trier vom ebenso geprägten Lyon löste.
Die Überlieferung sieht in Eucharius den Begründer der Kirche in
Trier und bringt sein Wirken in Zusammenhang mit
der vornehmen Senatorenwitwe namens Albana, die ihn in ihrer Villa südlich vor der Stadt aufnahm. Die Tradition erzählt,
dass er eine Venusstatue gestürzt und das heutige Marktkreuz - das Kreuz auf dem heutigen
Marktplatz - an seine Stelle gesetzt habe.
Gregor von Tours nannte Eucharius Beschützer der Stadt Trier vor
einer Pestepidemie
. Nach dem Martyrologium von
Lyon aus dem Jahr 806 soll er noch ein Schüler
von Petrus selbst gewesen sein, der ihn mit
Maternus als Glaubensbote nach Gallien geschickt hat. Er erweckte
demnach seinen Gefährten Maternus mit dem Stabe des Petrus aus einem Sarkophag. Die Trierer begründeten damit nach 811
ihren Anspruch, Metropolitensitz zu sein und ab dem 10. Jahrhundert den Anspruch auf den Primat als zweites
Rom
, der dann auch von verschiedenen
legendarischen Lebensgeschichten gestützt werden sollte.
Eucharius wurde zunächst auf dem römischen Friedhof südlich der Stadt bestattet, dieser Ort wurde von Papst Gregor „dem Großen” erwähnt. Seine Verehrung wird ab 455 bezeugt, als seine Gebeine ebenso wie die seines Nachfolgers Valerius in die ursprünglich für Albana erbaute Grabkapelle übertragen wurden. Diese Kapelle wurde in der Völkerwanderung zerstört, Bischof Cyrillus baute sie Mitte des 5. Jahrhunderts wieder auf und errichtete dort ein neues, größeres Oratorium, das dann nach Eucharius und Valerius benannt wurde; daraus wuchs später das Eucharius-Kloster - das heutige Kloster St. Matthias.
In der Krypta der Klosterkirche von St. Matthias ruhen die Gebeine beiden Bischöfe noch heute, nachdem sie um 1500 bei Erweiterungsarbeiten wieder entdeckt wurden. Der aus dem 2. Jahrhundert stammende Sarkophag der Albana wird in der Gruft unter der Quirinus-Kapelle auf dem Friedhof des Klosters gezeigt. Eucharius' Legende ist im 8. Jahrhundert im Martyrologium des Willibrord nachweisbar.
Attribute:
Drache, Teufel oder Höllenhund
Patron
von Trier
Martyrologium Romanum Flori-Legium
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.06.2024
Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bistum-trier.de/cgi/editorsoffice?_SID=00062892284254&_bereich=artikel&_aktion=detail&idartikel=100132
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.