Eulalia von Mérida
auch: Olalla; asturisch: Laya
Gedenktag katholisch: 10. Dezember
Fest im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus und im Erzbistum Oviedo
gebotener Gedenktag im Bistum Coria-Cáceres und im Erzbistum Mérida-Badajoz
nicht gebotener Gedenktag in Spanien
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar
bedacht im spanisch-mozarabischenDer mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Hochgebet
Name bedeutet: die gut Redende (griech.)
Eulalia, Tochter einer wohlhabenden christlichen Familie, verließ der Überlieferung zufolge im Alter von dreizehn Jahren heimlich das elterliche Landgut, auf das sich ihre Familie vor den Verfolgungen unter den Kaisern Diokletian und Maximian zurückgezogen hatt, um vor dem Statthalter Datianus von Mérida gegen die Verfolgung ihrer Glaubensgenossen zu protestieren. Sie riss ein Götzenbild von der Wand und wurde daraufhin festgenommen.
Der Statthalter ließ Eulalia die Kleider vom Leib reißen, sie geißeln und foltern, schließlich lebendigen Leibes - der Überlieferung nach in einem Backofen - verbrennen. Die Legenden berichten, wie ihre befreite Seele als weiße Taube aus ihrem Mund gen Himmel flog.
Die Leidensgeschichte der Eulalia verfasste um 400 Prudentius, der hoch gelehrte christliche Dichter, in Form eines Hymnus; alle späteren Nachrichten hängen davon ab. Im 5. Jahrhundert wurde ihr in Mérida eine Kirche erbaut, aus der die heutige Basilika Santa Eulalia wuchs. Unter ihr wurden umfangreiche Ausgrabungen vorgenommen, die gut erhaltene Reste von Wohnhäusern und eine an deren Stelle im 4. Jahrhundert angelegte Nekropole zu Tage förderten, zudem die Krypta mit den Gräbern der damaligen Bischöfe sowie die erste, kleine, Eulalia geweihte Kirche mit deren Grab.
Direkt neben Eulalias Grab wurden unter der Basilika
Santa Eulalia die Gräber des Dieners Gottes
Gregorius, † am 16. Oktober 492, der Dienerin Gottes
Perpetua, † am 5. Juni 582, und des Archidiakons von Bischof Masona
von Mérida, sowie des Eleuterius, † am 28. Dezember 604 gefunden. Diese Kirche bezeugt mit einer Inschrift, dass
ihr Vorgängerbau, von dem Reste ebenfalls erhalten sind, ursprünglich ein dem römischen Gott Mars geweihter Tempel war.
1 Noch in westgotischer Zeit wurde die erste Kirche durch
eine größere Basilika ersetzt, der ein Hospital und ein Kloster angeschlossen waren.
Eulalias Verehrung war auch in Nordafrika weit verbreitet, Augustinus von Hippo widmete ihr eine Predigt. 455 wurde die Basilika in Ensérune - heute Ruinen bei Béziers - ihr geweiht. Gregor von Tours pries Eulalias Glaubenstreue und Standhaftigkeit. Eulalia wurde auch im Mosaik der Märtyrerinnenprozession des 6. Jahrhunderts in S. Apollinare Nuovo in Ravenna dargestellt. Ihre Geschichte wurde zur Vorlage für die Leidensgeschichte der Eulalia von Barcelona.
Eulalia ist bis heute die am meisten verehrte Märtyrerin Spaniens. Um 780 wurden ihre
Gebeine durch König Silo nach Oviédo übertragen, um sie vor den Mauren zu retten;
dort liegen sie heute in einem von König Alfonso VI. 1075 gestifteten Silbersarg in der ihr geweihten Kapelle der
Kathedrale. Eine der ersten Kirchen nach der
Eroberung durch die christlichen Heere, bereits 1230 urkundlich erwähnt, wurde in Palma de Mallorca auf den Resten einer
früheren Moschee errichtet und Eulalia geweiht.
Reliquien gibt es an vielen weiteren Orten, so im Dom in Breslau /
Wrocław. Papst Urban VIII. ernannte Eulalia 1639
zur Patronin von Asturien. Im 9.
Jahrhundert entstand in Lothringen im
Anschluss an den Hymnus des Prudentius das Chanson de Sainte Eulalie
. Der spanische Dichter Federico García Lorca
verarbeitete ihr Martyrium in einem seiner drei historischen Romane.
Attribute:
Miniaturofen, Taube
Patronin
von Asturien, von
Mérida und
Oviedo; der Wöchnerinnen, der Reisenden,
gegen Ruhr und Unglück; der Diözese Perpignan-Elne
1 ▲ Dass, wie verschiedentlich zu lesen,
der Ofen der Eulalia
bis heute in Mérida
gezeigt wird, ist nicht richtig. Nur eine Gaststätte trägt diesen Namen.
Martyrologium Romanum Flori-Legium
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Die Ausgrabungen unter der
Basilika Santa Eulalia in Mérida sind täglich
von 9 Uhr bis 21 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 12 € und gilt dann auch für alle anderen
Sehenswürdigkeiten in Mérida. (2015)
Die Kathedrale in Oviedo
ist täglich von 10 Uhr bis 14 Uhr und von 16 Uhr bis 18 Uhr - von März bis Juni und im Oktober abends bis 19 Uhr, von Juli
bis September ohne Mittagspause zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 7 €. (2015)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.09.2020
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XV, Herzberg 1999
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• http://es.wikipedia.org/wiki/Eulalia_de_M%C3%A9rida - abgerufen am 20.07.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.