Ökumenisches Heiligenlexikon

Euphemia von Orense

spanischer Name: Eufemia

1 Gedenktag katholisch: 16. September

Name bedeutet: Frau von gutem Ruf (griech.)

Märtyrerin
* 119 in Baiona bei Pontevedra in Galicien in Spanien
um 130 bei Pêra Velha nahe Viseu in Portugal


Die Legende über Euphemia erzählt, dass sie die Tochter des heidnischen Statthalters Lucius Castelius Severus und seiner Frau Calsia war. Calsia brachte demnach, als ihr Mann auf Reisen war, neun Töchter in einer Geburt zur Welt; sie befürchtete, von ihrem Mann zurückgewiesen zu werden, und beschloss, die ungewollten Töchter loszuwerden. Sie vertraute sie ihrer Magd Sila an und befahl ihr, sie im nahen Río Miño zu ertränken. Aber Sila war Christin und für so ein schreckliches Verbrechen nicht bereit, deshalb ließ sie die Mädchen von Bischof Ovidius von Braga taufen, wobei die Mädchen die Namen Quiteria, Liberata, Victoria, Marina, Germana, Euphemia, Marciana, Genibera und Basilia erhielten und dann christlich erzogen wurden. Als dann eine Christenverfolgung ausbrach, wurden die neun Mädchen vor den Statthalter gebracht, der deren Ähnlichkeit mit seiner Frau erkannte; Calsia gestand ihre Geburt und Lucius Castelius versuchte, seine Töchter vom Glauben abzubringen. Aber die neun Schwestern blieben standhaft; um zu verhindern, das ihr eigener Vater sie tötete, flohen sie aus der Stadt. Schließlich wurde jede von ihnen in verschiedenen Gegegenden rund um das Mittelmeer gefangen genommen und gemartert. Euphemia wurde von Soldaten verfolgt, konnte ihnen nicht entkommen und stürzte sich deshalb von einem Felsen an der Stelle der heutigen Kapelle Penedo da Fonte Santa nahe Pêra Velha bei Viseu; eine Felsspalte öffnete sich und verschlang sie, an dieser Stelle entsprang eine heiße Quelle.

Gegen Ende des 11. Jahrhunderts fand eine Hirtin auf wundersame Weise Euphemias Leiche; diese wurde um 1163 in die Kathedrale nach Ourense gebracht. Dort ereigneten sich dann viele Heilungswunder. Um 1555 entstand durch Bischof Millán von Tui die Legende über die neun Töchter. Ebenfalls im 16. Jahrhundert wurde die - dann auch von den Acta Sanctorum übernommene - Theorie aufgestellt, Euphemia mit Euphemia von Chalcedon zu identifizieren. Im 17. Jahrhundert wurde in Ourense die Euphemia geweihte Kirche errichtet.

Euphemias Schwester Quiteria wird in Marjaliza bei Toledo in Spanien verehrt. Liberata wird mit Wilgefortis identifiziert, Victoria mit Victoria von Córdoba, Marina mit Marciana von Toledo, Germana mit der Gefährtin von Paulus und Gefährten, Basilia mit Basilla von Smyrna.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 28.11.2023

Quellen:
• http://profesorjuanra.blogspot.com/2012/09/santa-eufemia-de-orense-virgen-y-martir.html - abgerufen am 31.1.2023
• https://www.katolsk.no/biografier/historisk/euforense - abgerufen am 31.1.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.