Ökumenisches Heiligenlexikon

Germanus von Granfelden

französischer Name: Germain
auch: von Münster-Granfelden

1 Gedenktag katholisch: 21. Februar
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Basel

Name bedeutet: der Speermann (althochdt.)

Abt in Grandval, Märtyrer
* um 612 in Trier in Rheinland-Pfalz
nach dem 21. Februar 666 oder 675 in Courtételle bei Délemont in der Schweiz


Darstellung des Überfalls auf Germanus, 19. Jahrhundert
Darstellung des Überfalls auf Germanus, 19. Jahrhundert

Germanus, Sohn einer einflussreichen Senatorenfamilie, wurde von Bischof Modoaldus erzogen. Er entschloss sich als 17-jähriger - nach dem Tod seiner reichen Eltern - zum Einsiedlerleben und gab sein Vermögen den Armen. Später wurde er Mönch im ersten Kloster bei Remiremont, dann im Kloster Luxeuil - im heutigen Luxeuil-les-Bains. Dort wurde er zum Priester geweiht und dann um 640 erster Abt im von Alemannenherzog Gundoin gegründeten Kloster in Moutier-Grandval im Münstertal bei Basel.

Nachdem Germanus zusammen mit seinem Propst Randoald den Nachfolger Gundoins namens Athich / Eticho / Caticus in der damaligen Mauritius-Basilika im heutigen Courtételle aufgesucht hatte, um dagegen zu protestieren, dass dieser Arme, Kirchen und Klöster beraubte, und weil die beiden für die durch Kriegswirren bedrängte Bevölkerung eintraten, ermordeten Athichs Söldner wenig später die beiden.

Gedenkkreuz an der Stelle der früheren Mauritiuskirche in Courtételle, dem Ort der Begegnung von Germanus und Randoald mit Athich/Eticho/Caticus, 1869
Gedenkkreuz an der Stelle der früheren Mauritiuskirche in Courtételle, dem Ort der Begegnung von Germanus und Randoald mit Athich / Eticho / Caticus, 1869

Germanus wurde schon gleich nach seinem Tod als Märtyrer verehrt. Seine Lebensgeschichte verfasste kurz nach 675 Bobolenus vom Kloster Luxeuil.

Germanus' Reliquien kamen zusammen mit seinem um 660 gefertigten Abtsstab - einem der ältesten erhaltenen Abtsstäbe überhaupt - in die Pfarrkirche nach Delsberg / Delémont. Die Gebeine wurden in der Reformationszeit aus Moutier-Grandval hierher gerettet; der Abtsstab befindet sich jetzt im Musée Jurassien neben der Pfarrkirche, die Gebeine von Germanus und Randoald in der Pfarrkirche sind prachtvoll hergerichtet als Heilige Leiber.

Kirche des ehemaligen Klosters St. German in Trier
Kirche des ehemaligen Klosters St. German in Trier

In Trier war Germanus das damalige Kloster St. German - heute bischöfliches Angela-Merici-Gymnasium - geweiht. Das Kloster Luxeuil wurde 1790 in der Französischen Revolution aufgehoben, die Abteikirche St-Colomban ist jetzt Pfarrkirche, in den Klostergebäuden ist eine Schule untergebracht.

Das als Doppelkloster geführte erste Kloster bei Remiremont wurde 818 an den heutigen Standort ins Tal nach Remiremont verlegt, schloss sich der Benediktinerregel an und wurde im 11. Jahrhundert ein reines Damenstift für Adelige. In der Französischen Revolution wurde dieses Kloster 1790 geschlossen, die Kirche ist jetzt Pfarrkirche. Das Kloster Luxeuil wurde 1790 in der Französischen Revolution aufgehoben, die Abteikirche St-Colomban ist jetzt Pfarrkirche, in den Klostergebäuden ist eine Schule untergebracht.

Die Website der Benediktiner von Le Bouveret informiert in Französisch über Germain et Randoald, Martyrs.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Germanus von Granfelden

Wikipedia: Artikel über Germanus von Granfelden

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Ultan von Fosses
Oswiu
Paulinus von Lucca
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 24.08.2021

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XIV, Herzberg 1998
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.