Gregor der Erleuchter
armenischer Name: Գրիգոր Լուսաւորիչ - Grigor Lusarovich
lateinisch: Illuminator
Gedenktag katholisch: 30. September
Messe an einigen Orten: 1. Oktober
Übertragung der Gebeine nach Neapel: 13. Juni
Gedenktag orthodox: 30. September
Gedenktag armenisch: 30. September
Übertragung der Reliquien
Geburtstag: 5. August
Gedenken an sein Leiden: 4. Februar
Einzug in die Grube: 28. Februar
liturgische Feier dieser Einkerkerung: 5. Samstag der Fastenzeit
Befreiung aus der Grube: 19. Oktober
liturgische Feier dieser Befreiung: 2. Samstag nach Pfingsten
Erhebung der Gebeine: 18. November
liturgische Feier dieser Erhebung: 4. Samstag nach Pfingsten
Gedächtnis seiner Vision, die zur Erbauung der heiligen Kirche von Etschmiadsin führte: 11. Dezember
liturgische Feier der Weihe dieser Kirche: Samstag vor dem Assumptionssonntag
Fest seiner Vision: 18. Dezember
bedacht in der armenischen Anaphora Als Anaphora (griechisch: Erhebung) wird das Hochgebet bezeichnet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.
Gedenktag koptisch: 16. September, 27. September, 30. September, 11. Dezember
bedacht in der Basilius-Anaphora Als Anaphora (griechisch: Erhebung) wird das Hochgebet bezeichnet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 16. September, 27. September, 30. September, 11. Dezember
Gedenktag syrisch-orthodox: 30. September, 11. Dezember
Name bedeutet: der Wachsame (griech. - latein.)
Gregor war der armenischen Überlieferung nach Sohn des Parthers Anak aus dem Adelsgeschlecht der Arsakiden; Anak ermordete den armenischen König Chosrau II., der von 279/280 bis 287 regierte, woraufhin Anaks gesamte Familie getötet wurde; nur Gregor, der damals noch ein Kind war, wurde von einem Verwandten gerettet und nach Kappadokien gebracht, wo er christlich erzogen wurde. Nach anderen Quellen wurde Gregor als Kind einer armenischen Familie - in Cäsarea in Kappadokien - dem heutigen Kayseri - geboren und christlich erzogen. Nach seiner Heirat und der Geburt zweier Söhne soll Gregor als Einsiedler gelebt haben. Nach dem Zeugnis des armenischen Geschichtsschreibers Agathangelos wurde Gregor dann von Tridat IV., - er war der Sohn Chosraus und Nachfolger des durch Kaiser Diokletian eingesetzten und in Rom erzogenen Vasallenkönigs Trdat III. - gemartert und im Jahr 286 im Kloster Chor Virap nahe dem Berg Ararat in eine Grube gesperrt, wo er dann ein Leben als Einsiedler führte. Nachdem Trdat mehr als 35 heilige Frauen hatte ermorden lassen, wurde er der Überlieferung zufolge von einem Ausschlag im Gesicht befallen; Gregor begrub die Frauen, führte Trdat zu ihrem Grab, an dem dieser tiefe Reue empfand und augenblicklich von seinem Ausschlag geheilt wurde; er bekehrte sich zum christlichen Glauben, ließ sich 301 taufen und schaffte dann die heidnischen Kulte im Land ab.
Nach der Tradition wurde mit Trdats Taufe die Armenische Kirche
gegründet, Armenien hatte damit als erstes Volk in der Geschichte das Christentum als Staatsreligion 1.
Auf Wunsch des Königs ließ Gregor sich in Cäsarea von Leontius zum
Katholikos
der Armenischen Kirche weihen.
Gesichert ist, dass Gregor 315 in Cäsarea von
Leontius zum Bischof, Katholikos
der
Armenischen Kirche geweiht und von Petros von Sebaste - dem heutigen
Sivas - eingesetzt wurde und seinen Sitz in
Ashtishat - heute Ruinen bei Muş in der Türkei
- hatte. Er taufte Trdat, dessen Familie, die armenischen Fürsten und die abhängigen Könige von Georgien. Gregor setzte sich
ein für die Evangelisierung des armenischen Volkes und ließ Kirchen, Schulen und Klöster bauen. Er gehörte zu den Teilnehmern
des 1. Konzils von Nicäa. Nachdem er das Christentum in Armenien
gefestigt hatte, zog er sich zurück in die Einsamkeit, zuletzt 331 in eine Höhle, wo er nach einigen Jahren starb.
Gregor gilt als Apostel Armeniens
, obwohl es vor ihm Christentum, Kirchen und Bischöfe in armenischen Gebieten
gab und die Tradition die Kirche auf die Mission der Apostel Thaddäus
und Bartholomäus zurückführt.
Leiter der Armenischen Kirche war als Gregors Nachfolger sein Sohn == Aristakes, der auch am 1. Konzil von Nicäa beteiligt war. Das Amt des Katholikos von Armenien blieb über 100 Jahre lang in seiner Familie erblich.
Das heutige Kloster Chor Virap stammt aus dem 17. Jahrhundert; in der Georgskapelle sind zwei Löcher im Boden, durch die man in Gregors Höhlenzelle hinabsteigen kann.
Die Schädelreliquien von Gregor kamen nach Neapel in die dann Gregor geweihte Kirche San Gregorio Armeno durch eine Gruppe von orthodoxen Nonnen, die in der Zeit der Bilderstürmer im 8. Jahrhundert aus Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul geflohen waren und das Kloster mit der Kirche übernahmen oder errichteten. Die Reliquie wurde zurück gegeben und ruht nun in der neuen, Gregor geweihten Kathedrale in Eriwan / Yerevan, der Hauptstadt von Armenien.
Patron der Armenischen Kirche
1 ▲ Schon im Jahr 246 erhob allerdings das kleine Königreich Nisibis - das heutige Nusaybin in der Türkei - an der Ostgrenze des römischen Reiches das Christentum zur Staatsreligion. Die historische Forschung tendiert heute dazu, die Einführung des Christentums als Staatsreligion in Armenien auf 314 anzusetzen, also ein Jahr nach der konstantinischen Wende von 313.
Gregors Heilsame Reden und Lehren gibt es in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch.
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.02.2024
Quellen:
• Bibliotheca sanctorum orientalium, 2. Bd., Roma: Città Nuova, 1999, Dank an C. S., Brief vom 23. August 2009
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II,
Hamm 1990
• http://pleiades.stoa.org/places/874369 - abgerufen am 09.09.2023
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/wochenheiliger/30-September-Der-heilige-Gregor-der-Erleuchter;art4876,201680
- abgerufen am 09.09.2023
• https://www.collectif2015.org/en/100Monuments/Le-Monastere-de-l-apotre-Thadee-ou-la-Grande-Abbaye - abgerufen am 01.02.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.