Herulf von Langres
auch: Hariolf
auch: von Ellwangen
französischer Name: Herulphe
Gedenktag katholisch: 13. Dezember
Name bedeutet: Heer und Wolf (althochdt.)
Herulf, wohl Sohn des Grafen von Ellwangen, war zusammen mit seinem Bruder Erlolf, der damals Bischof von Langres war, um 764 der Stifter und Gründer des Benediktinerklosters in seinem Heimatort und wurde dort der erste Abt des Klosters, das wohl mit Mönchen aus der Abtei St-Bénigne in Dijon besiedelt wurde. Sein Mönch Suonhar, der zuvor in Diensten von Karlmann stand, überließ dem Kloster seinen großen Besitz, wodurch das Kloster eine erste Blüte erlebte. Herulf und Erlolf brachten Reliquien von Speosippus und Gefährten, Quartus und Quintus sowie Sulpicius und Servilianus in ihr neues Kloster, das um 778 durch König Ludwig dem Frommen zur Reichsabtei aufgestiegen wa und ihm freie Abtswahl zusicherte.
Die um 850 durch den Reichenauer Mönch Ermanrich verfasste Biografie entstand angeblich aufgrund von Aussagen eines älteren Mitbruders, der Herulf noch persönlich kannte. Sie erzählt, Herulf sei 764 auf der Jagd gewesen im Virngrundwald in Ellwangen, habe am späten Abend einen Elch erlegt und dann an dieser Stelle geschlafen, bis er und seine Begleiter durch mehrfachen Glockenklang geweckt wurden, was ihm die Heiligkeit des Ortes angezeigt und ihn zur Klostergründung motiviert habe. Das Kloster wurde zunächst geführt nach einer Mischregel aus der Regel der Benediktiner und jener von Kolumban dem Jüngeren.
Herulfs Bruder Erlolf war ab 759 Bischof von Langres; nach dessen Tod 775 übernahm Herulf dieses Amt, übte es bis 778 aus und kehrte dann ins Kloster Ellwangen zurück. Ob die Brüder Herulf und Erlolf wirklich zwei Personen waren oder ob der Bischof auch der Gründer des Klosters in Ellwangen war, ist nicht mehr nachvollziehbar. Die Klostergründung in der Zeit der Christianisierung der Gegend war möglicherweise veranlasst durch einen dort geplanten Bischofsitz.
Herulf und Erlolf sind in der Klosterkirche, der Basilika St. Vitus, in Ellwangen bestattet. Das adelige Eigenkloster wurde Pippin, dem Vater von Karl I. „dem Großen”, übergeben und damit zur Reichsabtei erhoben.
Das Kloster in Ellwangen wurde eines der bedeutenden im fränkischen Raum; 838 gehörten ihm schon 160 Priester und Laienbrüder an. Nach 1350 erfolgte ein Niedergang infolge von Pest, Missernten und dem Abendländischen Schisma, 1384 gab es nur noch sieben Mönche. 1460 wurde das Kloster zum Chorherrenstift umgewandelt. Eine letzte Blüte gab es im 18. Jahrhundert, als Ellwangen unter den Fürstpröpsten beudetende Barockresidenz war, bis 1802/1803 die Säkulraisation erfolgte und die Vituskirche Pfarrkirche wurde; diese wurde 1964 durch Papst Paul VI. zur Basilika erhoben.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 09.09.2018
Quellen:
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• http://www.schloesser-magazin.de/eng/objekte/ellk/ellk_umgebungae.php
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XXII, Nordhausen 2003
• http://geschichte-ellwangen.eu/Lexikon/hariolfvonlangres.html
• Otto Beck: Die Stiftsbasilika St. Vitus in Ellwangen. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2003
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.