Hildegund von Meer
auch: Hildegundis
Gedenktag katholisch: 6. Februar
Name bedeutet: die kämpferische Kämpferin (althochdt.)
Hildegund war die Tochter des Edelherren Hermann von Lidtberg - dem heutigen Liedberg bei Korschenbroich. Nach dessen Tod wurde ihre Mutter Prämonstratenserin. Nachdem auch Hildegunds Mann Lothar von Are und einer ihrer Söhne, Theodorich, gestorben waren, unternahm sie eine Wallfahrt zu den sieben Pilgerkirchen in Rom und erlebte auch die große Verehrung von Laurentius durch die römische Bevölkerung.
Nach ihrer Rückkehr gründete Hildegund 1166 mit Hilfe ihres zweiten Sohnes Hermann, der ins Prämonstratenserkloster Cappenberg eingetreten war, und ihrer Tochter Hadwigis auf elterlichem Gut, der Burg Meer / Mehre im heutigen Meerbusch bei Neuss, ein Prämonstratenserinnenkloster, das 1179 durch Papst Alexander III. anerkannt wurde. Die Klosterkirche ließ sie dem von ihr verehrten Laurentius von Rom weihen und deren Turm dem von San Lorenzo fuori le Mura nachbilden, den sie in Rom gesehen hatte. Nach mancher Überlieferung geht auch die ab 1168 errichtete Kirche Sankt Stephanus im nahen Lank-Latum auf Hildegund zurück.
Papst Alexander III. bestätigte 1178 die Gründung des Klosters Meer, das Hildegund bis zu ihrem Tod leitete. Hildegund sammelte Reliquien und erhielt vom Kölner Erzbischof Rainald von Dassel die Armknochen der Märtyrer Felix und Nabor.
Hildegund wurde im Chorraum ihrer Kirche St. Laurentius in Meer bestattet. Nach zwei überraschenden nächtlichen Erhebungen des Schreins veranlasste ihr Sohn Hermann von Cappenberg ihre Beisetzung vor dem Hochaltar. Nach dem Tod ihrer Mutter übernahm Hadwigis die Leitung des Klosters Meer. Das Kloster wurde 1802 in der Säkularisation aufgelöst, die Kirche wurde 1807 abgerissen, dem folgten viele Klostergebäude. Reliquien werden heute in der Mauritius-Kirche im Ortsteil Büderich bewahrt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.04.2018
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. II, Hamm 1990
• http://www.tobien.de/haus_meer.htm - abgerufen am 20.07.2023
• https://de.wikipedia.org/wiki/Meerbusch#Geschichte - abgerufen am 20.07.2023
• http://www.rp-online.de/nrw/staedte/meerbusch/am-tag-des-denkmals-auf-den-spuren-von-hildegundis-aid-1.6252074 nicht mehr erreichbar
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.