Ökumenisches Heiligenlexikon

Honorius I.

1 Gedenktag katholisch: 13. Oktober
Niederlegung der Gebeine

Name bedeutet: der Ehrenvolle (latein.)

Papst
* in Rom
12. Oktober 638 in Rom


Honorius war Sohn einer vornehmen römischen Familie - sein Vater war Konsul. 625 wurde er Papst. Ihm wird die Einführung des Festes der Kreuzerhöhung zugeschrieben. Die Mission unter den Sachsen, die Papst Gregor „der Große” mit wenig Erfolg begonnen hatte, nahm Honorius wieder auf. In den Auseinandersetzungen über den Monotheletismus suchte er mit einem Sendschreiben an den Patriarchen Sergios I. von Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - als Realpolitiker einen Kompromiss. Dem Vertreter des Monophysitismus Sergios stimmt er zu, dass in Jesus Christus nur eine Willenskraft gewirkt habe; die andere Frage, ob diese sich in zwei Willensregungen äußerte, wie dies Lehrmeinung in der Westkirche wurde im Anschluss an die Entscheidungen des Konzils von Chalkedon, dass Jesus Christus sowohl eine göttliche als auch eine menschliche Natur besitze, sei aber spitzfindig und dürfe nicht zur Glaubenslehre der Kirche gemacht werden.

Honorius' Nach-Nachfolger Johannes IV. stellte sich gegen den Monotheletismus, wobei er Honorius noch verteidigte. Aber auf der SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Rom 649 und beim 3. Konzil von Konstantinopel 680 wurde der Monotheletismus eindeutig verurteilt. Auch Honorius I. wurde durch das Konzil feierlich verflucht, seine Schriften wurden verbrannt.

Die Auseinandersetzungen um Honorius Position zum Monotheletismus und seine Verurteilung als Irrlehrer waren ein Hauptargument gegen das auf dem 1. Vatikanischen Konzil 1870 beschlossene Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.11.2022

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.