Elisabeth von Portugal
spanischer Name: Isabel
auch: Isabella von Aragón
Gedenktag katholisch: 4. Juli
nicht gebotener Gedenktag
gebotener Gedenktag in Portugal und im Erzbistum Saragossa
Regionalkalender von Katalonien
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Bilbao: 5. Juli
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.:
8. Juli, Todestag: 4. Juli
Übertragung der Gebeine: 8. Juli
Name bedeutet: Gott ist Fülle (hebr.) oder: die Unberührte (romanisch, von hebr.)
Elisabeth war die Tochter von Peter III., dem König von Aragón und der Konstanze von Navarra, damit eine Urenkelin des Hohenstaufenkaisers Friedrich II., des Königs von Sizilien, und mütterlicherseits eine Großnichte der Elisabeth von Thüringen, deren Schicksal dem ihren in vielem ähnlich war. Sie hing sehr an ihrem Vater, doch im Alter von zwölf Jahren wurde sie mit König Dionysius von Portugal verheiratet, dem sie eine Tochter und den Thronfolger Alfons IV. gebar. Weil ihr Mann sie ständig mit anderen Frauen betrog, gab es Streitigkeiten und Elisabeth fiel schließlich bei ihrem Mann in Ungnade. Je mehr das Leben ihres Mannes am Hof zügellos wurde, wandte Elisabeth sich dem religiösen Leben zu, lebte als Büßerin und mit strengem Fasten. Im Ehevertrag war sie reich mit Gütern ausgestattet worden, daraus förderte sie Klöster - so das 1264 gegründete Kloster Santa Clara in Santarém - und Kirchen - darunter die erste der unbefleckten Empfängnis Mariä geweihte Kapelle im Kloster Santíssima Trindade in Lissabon -, stiftete um 1307 das alte Kloster der Klarissen in Coimbra, dazu zahlreiche Spitäler.
Im Hintergrund wirkte Elisabeth auch politisch und war als Friedensstifterin 1297 wesentlich beteiligt am Vertrag von Alcañices zwischen Dionysius und dem neuen kastilischen König Ferdinand IV., der die Grenze zwischen Kastilien und Portugal - bis heute gültig - festlegte. Dionysius unterstellte später seiner Frau, sie intrigiere zusammen mit ihrem Sohn Alfons IV. gegen ihn, entzog ihr das Vermögen und schickte sie in Verbannung, dann zog er gegen den Sohn in den Krieg. Elisabeth floh aus der Verbannung, ritt selbst und unbewaffnet zwischen die streitenden Heere, verhinderte so die Schlacht und erreichte die Versöhnung.
Nach dem Tod ihres Mannes wurde Elisabeth 1325 Franziskaner-Terziarin, zog sich in den Konvent nach Coimbra zurück, verbrachte viel Zeit im Gebet, kümmerte sich um Arme und Kranke; vor allem ihr Einsatz während einer großen Hungersnot machte sie in Portugal beliebt. Zweimal unternahm sie eine Wallfahrt zu Jakobus nach Santiago de Compostela. Auch als 1336 ein Krieg zwischen ihrem Sohn Alfons IV. und seinem Schwiegervater, dem König von Kastilien ausbrach, ritt sie ungeachtet ihres hohen Alters und von Krankheit geschwächt nach Estremoz, stellte sich wieder zwischen die beiden Armeen und verhinderte erneut einen Krieg. Bald darauf starb Elisabeth entkräftet in Estremoz, der Überlieferung zufolge hinter dem Altar der Kirche des Kastells.
Elisabeth wurde in dem von ihr gestifteten alten Klarissenkloster in Coimbra bestattet. An ihrem Grab im noch zu ihren Lebzeiten auf ihre Anweisung gefertigten Silbersarg seien schon bald viele Wunder geschehen, beim Umzug des alten Klosters in das vor Hochwasser geschützte neue Kloster wurde dieser Sarg dorthin übertragen. 1678 wurde Elisabeth zur Schutzpatronin des Königreichs Aragón ernannt. In der Kirche des Kastells in Estremoz wurde ihr eine Kapelle geweiht, in ihrer Geburtsstadt Saragossa ist ihr die große Kirche Santa Isabel geweiht.
Lieber will ich selbst vor Hunger sterben, als den Armen, die sonst verzweifeln müssten, meine Hilfe zu versagen. Gott wird mir in Zukunft schon helfen; jetzt aber will ich die noch vorhandenen Lebensmittel unter die hungrigen Armen austeilen.
Kanonisation:
Elisabeth wurde 1516 durch Papst Leo X. seliggesprochen und am
24. Juni 1625 von Papst Urban VIII. heiliggesprochen.
Attribute:
Rosen (als Symbol der portugiesischen Könige), Kranke pflegend
Patronin
von Portugal, Coimbra,
Estremoz,
Saragossa; gegen Kriegsnot
Das alte Klarissenkloster in Coimbra ist mit seinen Ausgrabungen täglich außer montags von 10 Uhr bis 19 Uhr geöffnet, im Winter nur bis 17 Uhr, der Eintritt beträgt 5 €. Dieselben Zeiten gelten für die Kirche im neuen Kloster, der Eintritt beträgt 1 €. (2015)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.03.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Portugal - abgerufen am 11.12.2022
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://de.zenit.org/articles/elisabeth-von-portugal-1271-1336 nicht mehr erreichbar
• https://carfundacion.org/de/expertos/saint-isabel-das-licht-einer-liebevollen-heiligkeit - abgerufen am 11.12.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.