Johann Friedrich von Sachsen
Beiname: der Großmütige
Gedenktag evangelisch: 3. März
Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)
F: der Friedensreiche (althochdt.)
Johann Friedrich, Sohn von Johann dem Beständigen, wurde von Georg Burkhardt (Spalatin) erzogen. Johann Friedrich fogte seinem Vater nach dessen Tod 1532 als Kurfürst und war ein treuer Anhänger von Martin Luther. Er förderte die Reformation in seinem Land und war neben Philipp Hessen der wichtigste politische Führer der Protestanten. 1543 ließ er sein Schloss Hartenfels in Torgau erweitern durch eine Kapelle, die der erste protestantische Kirchenbau in Deutschland war und 1544 durch Martin Luther geweiht wurde. Der Bau wurde Vorbild für weitere evangelische Kirchenbauten: prägend wurde der einheitliche Kirchenraum ohne abgetrennten Altarraum, Altar und Orgel sind zentral angeordnet, Sitzbänke und Emporen erleichtern das Hören der Predigt.
Nach dem Tod von Martin Luther begann der Kaiser 1546 den
Schmalkaldischen Krieg. Johann Friedrich verlor 1547 die Schlacht bei
Mühlberg an der Elbe, wurde verwundet und
gefangen genommen; ein Kriegsgericht unter Herzog Alba verurteilte ihn zum Tode. Er wurde zu lebenslanger Haft begnadigt
und musste den Kaiser Karl unter harten und demütigenden Bedingungen als Gefangener begleiten, die Hälfte seines Landes
und die Kurwürde musste er abtreten. Glaubenszuversicht und Gelassenheit brachte ihm den Namen der Großmütige
ein.
Durch den Vertrag von Passau erlangte
Johann Friedrich 1552 seine Freiheit wieder und kehrte auf seine
Veste nach Coburg und dann in sein
Schloss nach Weimar zurück, regierte das ihm
verbliebene Land und sorgte schon während seiner Gefangenschaft dafür, dass das - nach dem Bauernkrieg von 1525 von vielen
Mönchen verlassene - Dominikanerkloster in Jena 1548 zum
Collegium Jenense
umgewandelt wurde; dieses
wurde dann 1558 die Universität.
Johann Friedrichs Grab ist in der Stadtkirche in Weimar.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Das
Schloss Hartenfels in Torgau ist täglich außer
montags von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2023)
Die Kirche im Schloss Hartenfels in Torgau
ist täglich außer montags von 10 Uhr bis 13 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (2023)
Die Veste in Coburg ist täglich von 9.30 Uhr bis
17 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2021)
Im ehemaligen Collegium Jenense
, aus
dem die Universität Jena wuchs, gibt es eine kleine Ausstellung zu deren Geschichte, der Eintritt ist frei. (2023)
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- zuletzt aktualisiert am 01.11.2023
Quellen:
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korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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