Johannes der Kalybit
syrisch: Johannes Bar Malche
Gedenktag katholisch: 15. Januar
Gedenktag orthodox: 15. Januar
Gedenktag armenisch: 15. Januar
liturgische Feier am Montag nach dem 3. Adventssonntag
Gedenktag koptisch: 12. Januar, 10. Juli
Weihe seiner Kirche in Rom und Übertragung seiner Gebeine dorthin: 15. Januar
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 10. Juli
Weihe seiner Kirche in Rom und Übertragung seiner Gebeine dorthin: 15. Januar
Gedenktag syrisch-orthodox: 14. Januar, 23. Januar, 24. Januar, 28. Januar
Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)
Johannes, Sohn der vornehmen von Eutropius und Theodora und jüngerer Bruder von zwei älteren, die
Karriere machten im Militär- und Staatsdienst, trat um 435 - noch als Schüler - ins Kloster Irenaion in
Konstantinopel ein, in dem
Alexander Akoimetes um 425 die Gemeinschaft der Akoimeten
,
der Schlaflosen
, gegründet hatte, das deshalb später Akoimetenkloster
genannt wurde und am östlichen Ufer
des Bosporus in Gomon in Bithynien - dem heutigen
Anadolufeneri - lag oder von ihm dorthin verlegt
wurde. Schon zuvor hatte er sich von seinen Eltern ein kostbares Evangeliar erbeten, das standesgemäß mit Goldschrift,
Miniaturen und einem goldenen und mit Edelsteinen verzierten Deckel versehen war, was ihm dann den Beinamen Besitzer
des goldenen Evangeliums
einbrachte. Nach sechs Jahren strenger Askese im Kloster kam er als Armer verkleidet wieder
zu seinem reichen Elternhaus zurück, ohne sich zu erkennen zu geben und wohnte dort unerkannt als verwahrloster Bettler
vor deren Palast. Nach einiger Zeit errichtete man für ihn eine einfache Hütte - griechisch καλύβη
, daher der Name
Kalybit
. Dort kümmerte er sich mit den ihm zugedachten Gaben um Arme. Kurz vor seinem Tode soll er sich zu erkennen
gegeben haben durch die Rückgabe des kostbaren Evangeliars, das er einst von seinen Eltern erhalten hatte.
Die Erkenntnis, dass der Bettler ihr eigener Sohn war, erschütterte Johannes' Eltern zutiefst und führte sie zur Umkehr: an der Stelle der Hütte, in der Johannes verstorben war, ließen sie eine Kapelle erbauen, ihren Palast wandelten sie in ein Pilgerhospiz um. Das Leben von Johannes wurde in die Gestaltung der Legende über Alexios von Edessa aufgenommen. Die Kopfreliquie von Johannes kam um 893 unter Papst Formos nach Rom in die Kirche San Giovanni Calibita auf der Tiberinsel. Reliquien liegen auch in der Kathedrale in Parma. Sein angebliches Evangeliar wird auf dem Athos verehrt.
Die Syrisch-Orthodoxe Kirche verehrt zusammen mit Johannes auch seinen Vater Eutropius und seine Mutter Theodora.
Kanonisation: Johannes' Verehrung wurde 1937 vom Papst bestätigt.
Die Kirche
San Giovanni Calibita in Rom ist sonntags von
10 Uhr bis 12 Uhr geöffnet. (2017)
Die Kathedrale in Parma ist täglich von 7.30 Uhr
bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. (2023)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.04.2023
Quellen:
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. XIV, Herzberg 1998
• http://atlantides.org/trac/pleiades/browser/BADataMunger/trunk/etc/wordhtml/BATL053_.htm nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/wochenheiliger/der-heilige-johannes-kalybites-der-sohn-im-naechsten-bettler;art4876,215152
- abgerufen am 1.04.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.