Johannes von Palafox y Mendoza
spanischer Name: Juan de Palafox y Mendoza
Gedenktag katholisch: 1. Oktober
Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr. - spanisch)
Johannes wurde als unehelicher Sohn von Jaime de Palafox geboren, sein Vater war der Markgraf von
Ariza bei Saragossa. Er wurde zunächst von
einer Pflegefamilie erzogen, dann aber doch von seinem Vater legitimiert. So konnte er an der
Universität in Salamanca studieren, arbeitete in der
Kolonialbehörde und wurde 1629 zum Priester geweiht. Als HofkaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator.
begleitete er Prinzessin Maria in den Palazzo Governiale, den österreichischen Palast
- an der Stelle des heutigen
Rathauses - nach Triest, um sie dort ihrem
österreichischen Verlobten zu übergeben, und reiste somit mitten durch die Kampfgebiete des 30-jährigen Krieges. 1639
wurde er zum Bischof von Puebla in Mexiko
ernannt, wo er 1640 gemeinsam mit dem neuen Vizekönig Diego López de Pacheco Cabrera y Bobadilla ankam.
Johannes von Palafox sollte im Auftrag des Königs zunächst die Amtsführung der beiden vorigen Vizekönige bewerten,
gleichzeitig war er bis 1643 auch Erzbischof von Mexiko. Bald schon ergaben sich Auseinandersetzungen mit mehreren
Orden, die in Mexiko sehr selbständig wirkten, was Palafox kritisierte. Als der mit ihm ins Amt gekommene Vizekönig 1642
aufgrund von politischen Verdächtigungen abberufen wurde, übernahm Palafox fast ein halbes Jahr lang auch dieses Amt;
als Vizekönig bekämpfte er konsequent den Götzendienst
der Einheimischen, indem er ihre Heiligtümer, Statuen und
Reliefs zerstören ließ.
1647 spitzte sich der Konflikt mit dem Jesuitenorden zu, weil ihr eigenständiges Wirken seinen Vorstellung vom Gehorsam gegenüber dem Bischof widersprach. Johannes schrieb deshalb an Papst Innozenz X. mit der Bitte um Hilfe, der aber außer einem Brief an die Jesuiten nichts unternahm. 1649 musste Johannes von Palafox nach Europa zurückkehren, 1652 wurde er Bischof der kleinen Diözese Osma.
Johannes von Palafox' literarisches Werk - Lyrik und historische Themen – erschien 1762 in fünfzehn Bänden.
Kanonisation: Schon 1694 setzte sich König Karl II. für eine Heiligsprechung von Johannes von Palafox ein – nicht zuletzt, weil dieser ihm als Vorbild beim Kampf der königstreuen KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. gegen die Jesuiten dienen sollte. 1726 begann der Kanonisierungsrozess, der sich bis 1777 hinzog und an dessen Ende Papst Pius VI. keine Entscheidung fällte. Auch das Anliegen von Papst Pius IX., den Prozess wieder aufzunehmen, hatte bei der Kongregation 1852 keinen Erfolg. Erst 1998 wurde der Prozess wieder eingeleitet. Am 1. Mai 2011 wurde Johann von Palafox schließlich im Auftrag von Papst Benedikt XVI. durch den Vorsitzenden der Kongregation für die Heiligsprechung, Kardinal Angelo Amato, in der Kathedrale von Osma seliggesprochen.
Die Kathedrale in El Burgo de Osma ist täglich außer montags von 10.30 Uhr bis 13 Uhr und von 16 Uhr bis 18 Uhr, samstags bis 19 Uhr, im Juli, August und September täglich bis 19.30 Uhr, zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 2,50 €. (2016)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.06.2021
Quellen:
• http://beatopalafox.osma-soria.org/pdf/bio_palafox.pdf
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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