Justinian I. der Große
ganzer Name: Flavius Petrus Sabbatius Iustinianus
Gedenktag katholisch: 2. August
Gedächtnis in der Kirche der heiligen Apostel in Konstantinopel
Gedenktag evangelisch: 14. November (LCMS)
Gedenktag orthodox: 2. August, 14. November, 15. November
Gedenktag syrisch-orthodox für Theodora: 28. Juni
Name bedeutet: der Gerechte (latein.)
Der Bauernsohn Justinian, ein Neffe des Kaisers Justinus I., der ihn in die Hauptstadt
Konstantinopel holte, ihm eine gute Ausbildung
ermöglichte und ihn vor 520 adoptierte, wurde 527 als dessen Nachfolger Kaiser des römischen Reiches. Schon 524/525 hatte er
die ebenfalls aus einfachen Verhältnissen stammende Theodora geheiratet, die dann großen Einfluss auf ihn hatte.
Mit der Schließung der Philosohenschule Platons
Akademie in Athen 529 und der faktische Abschaffung des Amtes der Konsuln 542 macht er althergebrachtem römischen Denken
ein Ende. Prägende für die Zukunft aber war die von ihm beauftragte Zusammenfassung des römischen Rechts, das Corpus
Iuris Civilis
.
Mit siegreichen Kriegen gegen die Ostgoten und die Vandalen konnte Justinian weite Teile des 476 untergegangenen
weströmischen Reichs wiedergewinnen, erfolgloser waren im Osten die Kämpfe gegen die andrängenden persischen Sassaniden unter
Chosrau I., bis 562 ein Friedensschluss möglich wurde. Justinian sorgte sich intensiv um die Verwaltung und kümmerte sich um
theologische Fragen. Er verfasste angeblich selbst theologische Traktate, leitete SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
und beanspruchte, seine Herrschaft direkt von Gott erhalten zu haben. Gegen die verbliebenen Nichtchristen ging er
entschlossen vor und bemühte sich eifrig um die Christianisierung im Reich: er sandte dazu Bischof Johannes von
Ephesus durch Kleinasien, der dann mehr als
70.000 Menschen taufte. Justinian ließ viele Kirchen errichten, so den Neubau der zerstörten
Hagia Sophia in Konstantinopel, die
Johannes-Kirche in Ephesus - dem heutigen Selçuk -
und das Katharinenkloster auf dem Sinai. Er
verurteilte Origenes, den noch immer verbreiteten
Nestorianismus und den
Monophysitismus, dem auch seine Frau anhing
1; dies verschärfte in der Folge die Konflikte mit den
monophysitischen Kirchen in Syrien und Ägypten, so der Syrisch-Orthodoxen
Kirche und der Koptischen Kirche. 545/546 wurden nichtchristliche
Grammatiker, Rhetoren, Ärzte und Juristen verfolgt, 562 heidnische Bücher öffentlich verbrannt. Justinian galt als auch
persönlich sehr fromm und als überzeugter Anhänger der Orthodoxen Kirche, der
die strengen Fastenzeiten einhielt und die Verehrung von Nikolaus von Myra
förderte, dem um 550 in Konstantinopel eine Kirche geweiht wurde. 553 berief er das
2. Konzil von Konstantinopel zur Verurteilung von
Irrlehren und Bekräftigung der Orthodoxie. Der angeblich von Justinian verfasste Hymnus, O einzig-gezeugter Sohn und
Wort Gottes
gehört bis heute zur Liturgie der orthodoxen Kirchen.
Justinian wurde in der Apostelkirche - der heutigen Fatih Camii - in Konstantinopel bestattet. 1204 wurde das Grab von Teilnehmern am 4. Kreuzzug geplündert; dabei sei der Leichnam noch außergewöhnlich gut erhalten gewesen.
Justinian wird in orthodoxen Kirchen oft als heilig bezeichnet, ist aber
in keinem SynaxarionSynaxarion, griechisch von Versammlung
, bezeichnet in den Ostkirchen ein liturgisches Buch. Es verzeichnet die gottesdienstlichen Feiern im Verlauf des Kirchenjahres: die Angaben zu den Bibeltexten, zur Gottesdienstordnung und den Heiligen, deren Feiern begangen werden sollen. Damit entspricht es in etwa dem Martyrologium der römisch katholischen Kirche.
aufgeführt.
1 ▲ Justinian vertrat die
Lehre des Aphthartodoketismus
, die Lehre von der Unvergänglichkeit des Leibes
Jesu, der aber meist als eine Nebenform des
Monophysitismus betrachtet wird.
Obwohl Anhängerin des strengen Monophysitismus wird auch die 548 gestorbene
Theodora in den Orthodoxen Kirchen als Heilige verehrt.
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- zuletzt aktualisiert am 02.01.2024
Quellen:
• https://www.oca.org/saints/lives/2020/11/14/103301-saint-justinian-the-emperor - abgerufen am 20.07.2023
• https://de.wikipedia.org/wiki/Justinian_I. - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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