Jutta von Sponheim
Gedenktag katholisch: 22. Dezember
Name bedeutet: Frau aus Juda (hebr.)
Jutta, Tochter des Grafen Stephan von Spanheim, war als Kind schwer erkrankt und widmete ihr Leben dann zum Dank für die unerwartete Heilung Gott. Gegen den Willen ihrer Familie weihte sie der Mainzer Erzbischof zur Nonne und lebte dann in dem 1101 von ihrem Vater gegründeten Kloster in Spanheim / Sponheim. Schon dort wurde ihr wohl 1006 Hildegard von Bingen zur Erzeihung übergeben, die dann von Jutta neben Lesen, Schreiben und Bibelkunde erlernte und auch musikalische Ausbildung und Kräuterkunde erhielt.
Am Tag Allerheiligen 1106 gründete Jutta neben dem Kloster der Benediktiner auf dem Disibodenberg an der Nahe eine Klause, in der sie sich der Erziehung junger Mädchen widmete. Juttas Ruf als Ratgeberin und Lehrerin verbreitete sich rasch, es wuchs ein Nonnenkloster, das Jutta leitete, das zusammen mit dem Ursprungskloster nun ein Doppelkloster bildete. Juttas Schülerin als Äbtissin, Hildegard von Bingen wurde dort später ihre Nachfolgerin.
Hildegard berichtete in ihrer 1180 aufgezeichneten Biografie von zahlreichen Wundern am Grab von Jutta am Kloster auf dem Disibodenberg. Das Grab war lange eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte.
Am Disibodenberg wurde 1997 durch einen privaten Spender eine Disibod, Jutta von Sponheim und Hildegard von Bingen geweihte Kapelle errichtet.
Die Klosteranlage auf dem Disibodenberg kam 1259 an den Zisterzienserorden, wurde 1559 in der Reformation aufgehoben, kam in Privatbesitz und verfiel. 1842 bis 1844 fanden durch den Besitzer erste Ausgrabungen statt, 1985 bis 1990 die professionelle Erschließung der Ruinen; das Besitztum wurde 1989 in eine Stiftung eingebracht.
Attribute: als Benediktinerin, zwei Engel, Lampe
Die ehemalige
Klosterkirche in Sponheim ist täglich ab 9.30 Uhr
in der Sommerzeit bis 17 Uhr und in der Winterzeit bis 18 Uhr geöffnet. (2021)
Die Ruinen der Klosteranlage auf dem
Disibodenberg sind jederzeit zugänglich vom unterhalb gelegenen
Infozentrum aus; dafür wird ein Eintritt von 5 €
erbeten / erhoben. Das Infozentrum ist von Ostern bis Oktober samstags von 12 Uhr bis 18 Uhr, sonn- und feiertags von 11 Uhr
bis 17 Uhr geöffnet, er ist in den 5 € enthalten. (2021)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.05.2021
Quellen:
• Infotafel in der ehemaligen Klosterkirche
in Sponheim
• http://www.oxfordgirlschoir.co.uk/hildegard/hildegardchronology.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. XVII, Herzberg 2000
• Nico Gäns vom Freundeskreis Burg Sponheim, E.Mail vom 10. Mai 2021
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.