Laurianus von Sevilla

Laurianus, Sohn vornehmer heidnischer Eltern, wurde, so die Überlieferung, in früher Jugend durch einen frommen Mann heimlich weggeführt und nach Mailand gebracht, wo er von Bischof Eustorgius II. getauft und unterrichtet wurde. Um 510 wurde er zum Diakon geweiht. Nachdem um 520 Bischof Sallust von Sevilla gestorben war, blieb die Diözese rund zwei Jahr lang verwaist; 522 wurde Laurianus Bischof. Als bescheidener und demütiger Bischof, der viele Almosen gab und sich durch Beredsamkeit auszeichnete, hatte er auch gegen den Arianismus zu kämpfen. Als er erkennen musste, dass er diesen Kampf nicht gewinnen konnte, legte er 539 nach einer Erscheinung eines Engels sein Amt nieder und floh vor den Nachstellungen durch Gotenkönig Totila nach Marseille, wo er im Hafen ankam; beim Betreten der Stadt erweckte er einen Toten zum Leben. Von dort ging er nach Rom, traf Papst Vigilius und heilte am Fest „Petri Stuhlfeier” einem kranken alten Mann. Dann unternahm er eine Wallfahrt nach Tours zum Grab von Martin, um sich anschließend in Vatan bei Bourges niederzulassen, wo er durch von Totila beauftragte Meuchelmörder enthauptet wurde.

Laurianus' Kopfreliquie wurde nach Sevilla gebracht, wo bei deren Ankunft eine Pestepidemie ihr Ende fand. Totila ließ dort dann eine Laurianus geweihte - heute unbekannte - Kirche errichten, um seine und die Macht des Arianismus zu erweisen. In Vatan ist Laurianus die Pfarrkirche geweiht.

Für die Acta Sanctorum ist gewiss nur das Martyrium eines Laurianus in Vatan und die Übertragung der Kopfreliquie nach Sevilla.