Ökumenisches Heiligenlexikon

Lea

hebräischer Name: לֵאָה

1 Gedenktag katholisch: 19. Dezember

1 Gedenktag orthodox: Sonntag der heiligen Patriarchen

Name bedeutet: die Ermüdete / die Wildkuh (hebr.)

Ahnfrau Israels
* in Harran in der Türkei
† im 18. Jahrhundert (?) v. Chr. im späteren Hebron, heute Al Khalil in Palästina


Raffael: Jakob trifft Lea (links) und Rahel, Fresko, 1518/19, in der Loggia im Papstpalast im Vatikan
Raffael: Jakob trifft Lea (links) und Rahel, Fresko, 1518/19, in der Loggia im Papstpalast im Vatikan

Lea war die ältere Tochter des Aramäers Laban, des Bruders der Rebekka. Lea hatte glanzlose Augen, ihre jüngere Schwester Rahel war viel attraktiver (1. Mose 29, 17). Jakob, der zu seinen Verwandten nach Harran kam, um eine Frau zu finden, wollte Rahel heiraten und diente als Brautpreis sieben Jahre seinem künftigen Schwiegervater; nach dieser Zeit schob Laban Jakob aber auf betrügerische Weise Lea als Frau unter mit der Begründung, die ältere müsse zuerst heiraten (1. Mose 29, 25f). Erst nach sieben weiteren Jahren konnte Jakob auch Rahel heiraten.

Michelangelo: Statue, um 1515, am Grab für Papst Julius II. in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom
Michelangelo: Statue, um 1515, am Grab für Papst Julius II. in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom

Lea wurde die Mutter der zu Stammvätern des Volkes Israel gewordenen Söhne Ruben, Simeon, Levi und Juda (1. Mose 29, 32 - 35). Als Leas Sohn Ruben eines Tages Alraunen, Liebesäpfel, fand, wollte die von Jakob bevorzugte, aber unfruchtbare Rahel diese von Lea haben und erhielt sie schließlich um den Preis, dass Lea wieder bei ihrem Mann schlafen konnte; so entstanden Issachar und Sebulon (1. Mose 30, 14 - 20). Schließlich gebar Lea auch die Tochter Dina (1. Mose 34, 1).

Die Geschichte der Heiraten Jakobs war Inhalt vieler Singspiele im 17./18. Jahrhundert. Lea und Rahel werden oft ähnlich wie Martha und Maria von Bethanien als Sinnbild für die Unterscheidung von vita activa und vita contemplativa - weltlichem und geistlichem - Leben dargestellt.

Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet bietet in seinem Artikel über Lea umfassende und fundierte Informationen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 03.03.2024

Quellen:
• Stefan Beyerle. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. IV, Herzberg 1992

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.