Levi
hebräischer Name: לֵוִי
Gedenktag katholisch: 5. Februar
Gedenktag armenisch: 26. Dezember
Name bedeutet: Verehrer Gottes (hebr.)
Levi war der dritte Sohn von Jakob und Lea (1. Mose
29, 32 - 35), er wurde der Stammvater des geistlichen Stammes
im Volk Israel (5. Mose 33, 8 - 11)
1. Bald nachdem Levi mit seinen Eltern, Brüdern und der Schwester
Dina wieder nach Israel zurückgekehrt war, profilierte sich Levi nach der Schandtat an Dina
in
Sichem - heute Ruinen in Tell Balata bei Nablus:
zusammen mit seinem Bruder Simeon erschlug er die Übeltäter, die Dina
vergewaltigt hatten.
Levi wurden die Söhne Gerschon, Kehat und Merari geboren (4. Mose 3, 17)
Die Sonderrolle des Stammes Levi wird schon früh deutlich: Mose soll die Leviten
aussondern statt aller Erstgeburt der Israeliten, an deren Statt werden sie Jahwes Eigentum (4. Mose 3, 11 - 13). Die
Nachfahren Levis bekommen kein Land zugeteilt (Josua 13, 14) und haben also kein Erbteil, der Levit in deinen Toren
gilt als bedürftig (5. Mose 12, 12. 19) wie Witwen, Waisen und Schutzbürger; sie sind berechtigt, am Zentralheiligtum
Dienst zu tun (5. Mose 18, 1 - 8). Nicht alle Leviten sind später Priester wegen des Aufstandes der Rotte Korach (4. Mose
16, 1ff), sondern nur daraus die Nachfahren von Aaron (4. Mose 17, 18); die
anderen dienten in untergeordneten Positionen als Torwächter, Polizisten, Opferschlächter und Handlanger, sie kümmerten
sich um Abgaben, Maße und Gewichte, waren Sänger und Musiker, weil sie Israel beim Götzendienst geholfen hatten (Ezechiel
44, 10 - 14; 1. Chronikbuch 9, 17 - 33). Trotz 2. Mose 35, 3 hatten sie aber keinen Auftrag zur Lehre. Zu diesem Dienst
erhielten die Leviten eine Levitenweihe (4. Mose 8, 5 - 22). Die Leviten wurden so zum Urbild der christlichen
Diakone. 2
Von den Aufgaben der Priester und Leviten handelt das 3. Buch Mose, daher seine lateinische Bezeichnung Leviticus
.
Eine Leviratsehe
ist eine Ehe, in der eine kinderlose Witwe dem Bruder des verstorbenen Mannes, also ihrem Schwager,
anvertraut wird (5. Mose 25, 5 - 10). Die Redewendung Jemandem die Leviten lesen
leitet sich ab von der Bezeichnung
des 3. Buches Mose als Leviticus
, weil dessen 26. Kapitel häufig als Grundlage für Strafpredigten genommen wurde.
1 ▲ Stammeslisten, in denen Levi fehlt - in denen die Zwölfzahl dann durch die Teilung des Stammes Josefs in Efraim und Manasse aufrechterhalten ist - wie mehrfach im 4. Buch Mose (z. B. 1, 5 - 15), belegen nicht einen Untergang des Stammes Levi, sondern seine außergewöhnliche Stellung als Priesterkaste.
2 ▲ Bis zum 2. Vatikanischen Konzil wurden in der katholischen Kirche Diakone und Subdiakone als Leviten bezeichnet; ihre Aufgabe bestand darin, dem Priester bei der Messfeier im Tridentinischen Ritus zu assistieren, so durch Lesung und Evangelium.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.03.2024
Quellen:
• Klaus Grünwaldt. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. IV, Herzberg 1992
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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