Ökumenisches Heiligenlexikon

Liberalis von Treviso

auch: Liberius
italienischer Name: Liberale

1 Gedenktag katholisch: 27. April

Name bedeutet: der Freie (latein.)

Einsiedler
* in Altino bei Venedig in Italien
um 400 (?) in Ammiana in der Lagune von Venedig in Italien


Liberalis, Sohn vornehmer heidnischer Eltern, wurde der Überlieferung nach von Bischof Heliodorus von Altino erzogen und wirkte dann als dessen Helfer. Liberalis zeichnete sich aus durch seine Fürsorge für Arme, seinen Kampf gegen den Arianismus und die Unterstützung seines Bischofs beim Predigen. Er heilte Blinde und Lahme, was den Neid der Arianer hervorrief, die ihn deshalb ins Gefängnis warfen; dort heilte er 120 Kranke, die ihn nach ihrer Freilassung öffentlich dafür priesen, worauf die Arianer unter dem Druck des Volkes auch Liberalis freiließen. Als Bischof Heliodorus wegen des Erstarkens der Arianer aus Altino nach Ammiana floh, folgte auch Liberalis ihm; Ammiana war eine Stadt in der Lagune von Venedig, die später aufgegeben wurde und deren Reste dann von Hochwasser zerstört wurden, so dass davon nur noch die kleine Insel Caltrazio - heute Motta di San Lorenzo genannt - übrig ist.

Liberalis' Reliquienschrein in der Krypta der Kathedrale in Treviso
Liberalis' Reliquienschrein in der Krypta der Kathedrale in Treviso

Die Gebeine von Liberalis wurden vielleicht im 5. Jahrhundert - zusammen mit denen von Theonestus und Tabra und Tabrartha - von Ammiana in die Krypta des Domes von Treviso übertragen, um sie vor den Arianern in Sicherheit zu bringen; die Verehrung dieser vier Heiligen ist in Treviso seit 1082 sicher bezeugt. Die Legende von Liberalis stammt wohl aus dem 10. Jahrhundert. Um 1362 wurde in Treviso die nach Liberalis benannte Bruderschaft gegründet.

Patron von Treviso

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Unweit des früheren Museums an der Kirche von Altino wurde jüngst das vergrößerte neue Museum Altino eröffnet. Es ist freitags von 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr, samstags und sonntags von 14.30 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet; der Eintritt beträgt 5 €. (2021)
Die verbliebene kleine Insel Caltrazio / Motta di San Lorenzo ist nur mit Privatbooten zu erreichen. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 20.06.2021

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.