Lucius I.
Gedenktag katholisch: 5. März
Gedächtnis IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Trifft ein Fest IV. Klasse auf den selben Tag wie ein Fest III. Klasse, dann kann das Fest IV. Klasse nie gefeiert, sondern immer nur kommemoriert werden. Um ein solches „nichtfeierbares” Fest IV. Klasse zu kennzeichnen, bezeichnen wir es nicht als „Gedenktag”, sondern als „Gedächtnis” IV. Klasse.
4. März
Übertragung der Gebeine: 12. März
in Roskilde: Übertragung der Gebeine: 25. August
Gedenktag orthodox: 4. März
Name bedeutet: der Leuchtende (latein.)
Lucius, Sohn eines Porphyrius, wurde 253 in sein Amt eingesetzt und sogleich durch Kaiser Trebonianus Gallus wegen
Verweigerung des Götzenopfers aus Rom verbannt,
wohl nach Centum Cellae - dem heutigen Civitavecchia
-, wo schon Lucius' Vorgänger Cornelius im Exil starb. Nachdem der Kaiser ermordet
worden war und Kaiser Valerianus sein Amt angetreten hatte, konnte Lucius noch im selben Jahr zurückkehren. Lucius hatte wie
zuvor schon Cornelius mit der Kirchenspaltung durch Gegenpapst Novatian zu kämpfen;
anders als dieser vertrat Lucius eine verständnisvolle Haltung gegenüber den Christen, die unter dem staatlichen Druck von
Kaiser Decius aus Angst ihren Glauben verleugnet hatten. Cyprian von
Karthago lobte Lucius' Mut, der gesagt habe, man dürfe ihnen nach geleisteter Buße die Frucht der Gemeinschaft und des
Friedens nicht versagen
.
Lucius wurde nach nur achtmonatiger Amtszeit in den Katakomben des Callistus bestattet; dort wurden Reste einer griechischen Inschrift mit seinem Namen gefunden. Erst später entstand die Legende von seinem Märtyrertod. Lucius' Reliquien wurden unter Papst Paul I. in die Kirche San Silvestro in Capite übertragen und von dort durch Papst Paschalis I. in die Kirche Santa Prassede. Um 1100 ließ Papst Paschalis II. die Kopfreliquie nach Roskilde in Dänemark überführen, denn er hatte das damalige Missionsgebiet unter Lucius' Patronat gestellt. Sie befindet sich heute in der katholischen Kathedrale in Kopenhagen und hat als eine der wenigen Reliquien die Reformationszeit unbeschadet überstanden.
Briefe und Dekrete von Lucius und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia. Tatsächlich ist keines der angeblichen Originaldokumente echt.
Die Kirche Santa Prassede in Rom ist täglich von 7 Uhr bis 12 Uhr und von 16 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.03.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. V, Herzberg 1993
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/hl-papst-lucius-i-art-236200 - abgerufen am 20.03.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.