Ökumenisches Heiligenlexikon

Lyphard

auch: Lifardus, Liphard, Liphardus, Libhar
auch: von Orléans
französischer Name: Liphard

2 Gedenktag katholisch: 3. Juni

Name bedeutet: ???

Einsiedler, Glaubensbote, Klostergründer und Abt in Mehun
* um 502 in Le Mans in Frankreich
um 575 in Mehun, heute Meung-sur-Loire in Frankreich


Lyphard war mancher Überlieferung zufolge ein Bruder von Maximinus von Micy und Neffe von == Euspicius, nach anderer Überlieferung ein Bruder von == Leonhard von Vendopera, und stammte aus vornehmer Familie, möglicherweise als Sohn des Fürsten Rigomert von Le Mans und Verwandter von Merowingerkönig Chlodwig I. Nach Ausbildung zum Rechtsgelehrten wirkte er als Jurist - oder Statthalter - in Orléans. Im Alter von über 40 Jahren ließ er sich zum Diakon weihen und zog sich als Einsiedler zurück an die Stelle der heute ihm geweihten Kirche in Meung-sur-Loire. Begleitet wurde er von Urbitius, mit dem zusammen er in strengster Askese lebte und als Glaubensbote wirkte. Nachdem er von Bischof Markus von Orléans zum Priester geweiht worden war und sich immer mehr Gefährten den Einsiedlern angeschlossen hatten, gründete Lyphard um 552 das Kloster Mehun, dem er als Abt vorstand.

Kirche in St-Lyphard
Kirche in St-Lyphard

Als der Legende zufolge einst ein Drache wütete, der die Menschen mit seinem feuerspeienden Maul und seinen glühenden Augen in Angst und Schrecken versetzte, befreite Lyphard die Menschen von seinem Schrecken. Denn um den Attacken des Untiers zu entgehen, akzeptierten die Leute seine Bedingungen und brachten ihm jedes Jahr eine Jungfrau als Opfer dar, die er dann auffraß. Als eines Tages Lyphard dorthin kam, entschloss er sich, der Bestie die Stirn zu bieten, entdeckte sie am Ufer eines Sumpfes, hob sein Schwert, hieb ihr den Kopf ab und spaltete dabei zugleich einen riesigen Stein; anschließend schnitt er den Kopf in Scheiben. So wird es erzählt im nach ihm benannten Ort St-Lyphard bei Nantes, wo die La Brière genannte Sumpflandschaft rund um den Ort als Ort des Geschehens gilt. Die Kerbe des Schwerthiebes im Stein ist heute noch nahe des Ortes zu sehen. Im Ort wurde Lyphard eine Kirche geweiht, sie ist eine der ältesten Kirchen in der Diözese Nantes. Nach Lyphard benannt sind aber auch die Orte Bucy-Saint-Liphard und Oinville-Saint-Liphard, beide bei Orléans und damit näher an der Einsiedelei.

Lyphards Nachfolger als Abt des Klosters Mehun wurde sein Schüler Urbitius. An Lyphards Grab geschahen Wunder an Stummen, Tauben und anderen Kranken.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 15.02.2023

Quellen:
• http://www.saint-lyphard.com/new/histoire.php nicht mehr erreichbar
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Liphard_d%27Orl%C3%A9ans - abgerufen am 15.02.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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