Maria - Jungfrau Maria von Guadalupe in Spanien
Gedenktag katholisch: 8. September
Hochfest im Erzbistum Mérida - Badajoz und im Bistum Coria - Cáceres
Fest im Bistum Plasencia
gebotener Gedenktag im Erzbistum Toledo: 6. September
Biographie: => Maria
Die schwarze Madonna
im Kloster in
Guadalupe bei Cáceres in der Extremadura ist ein Marienstatue aus Zedernholz, festlich gekleidet mit Tuniken aus Brokat in der
typischen dreieckigen Form und mit dem - ebenfalls schwarzen - Jesuskind auf
dem Arm. Sie wurde der Überlieferung zufolge im 1. Jahrhundert von Lukas perönlich
gestaltet und kam dann im 4. Jahrhundert nach Konstantinopel - dem heutigen
Ístanbul. Als der spätere Papst
Gregor der Große 581 dort als Gesandter war, bekam er die Statue geschenkt
und gab sie dem späteren Erzbischof Leander von Sevilla weiter, der
dann ihre Verehrung in Sevilla förderte. 711 wurde
sie vor den in Sevilla einfallenden Mauren in den Bergen versteckt, das Wissen darüber ging in den Wirren der Zeit verloren.
1326 erschien Maria dann dem Schäfer Gil Cordero und wies ihn an, an einer bestimmten Stelle zu graben. Er benachrichtigte die
Geistlichen und man stieß auf die seit über 500 Jahren verschwundene Marienfigur mit intakten Dokumenten, die über den
Hintergrund des Verschwindens Aufschluss gaben. Über der Fundstelle wurde eine kleine Kapelle errichtet. Tatsächlich stammt
die Zedernholz-Statue aus dem 12. Jahrhundert.
König Alfons XI. verehrte die Jungfrau von Guadalupe
und unternahm mehrfach
Wallfahrten nach
Guadalupe. Vor der wichtigen Schlacht gegen die
marokkanischen Meriniden und die Nasriden von Granada,
die am 30. Oktober 1340 am Fluss Salado bei Tarifa
stattfand und eine der wichtigsten Schlachten am Ende der Reconquista war, bat er sie um Beistand; nach dem Sieg veranlasste
er einen großzügigen Ausbau des Wallfahrtsortes. 1389 übernahm der Hieronymitenorden
das neue Kloster und baute es, gefördert durch die Könige, weiter aus. Wichtig wurde auch das magische Jahr 1492
, als
die katholischen Könige in Granada die letzten Gebietsreste auf der spanischen Halbinsel von den Mauren zurückeroberten und
im selben Jahr Christoph Kolumbus in ihrem Auftrag die Seefahrt nach Indien
unternahm und tatsächlich in der Neuen
Welt
an Land ging. Auch er hatte zuvor die Jungfrau von Guadalupe um ihren Beistand gebeten; zum Dank nannte er eine
Inselgruppe in Amerika Santa Maria de Guadalupe de Estremadura
- die heute zu Frankreich gehörende Inselgruppe
Guadelupe der kleinen Antillen. Nach dem Erfolg
des Unternehmens von Kolumbus wurde es Brauch, dass die spanischen und portugiesischen Entdeckungsreisenden vor ihrem Aufbruch
eine Wallfahrt nach Guadalupe unternahmen. Nach glücklicher Rückkehr kamen sie wieder nach Guadalupe, dankten der Madonna und
spendeten von den mitgebrachten Schätzen, wodurch das Kloster zu großem Reichtum kam; volkstümlich wurde der Ausspruch: Lieber
Mönch in Guadalupe als Fürst oder Herzog.
Bis zur Säkularisation 1835 war Guadalupe das wichtigste Kloster Spaniens. Im 20. Jahrhundert wurde das Kloster
von Franziskanern neu belebt. 1907 wurde Maria von
Guadalupe zur Patronin der Extremadura ernannt und
1928 durch den Primas von Spanien, Kardinal Pedro Segura, im Auftrag von Papst Pius XI. gekrönt, d. h. zur Regentin Spaniens
erhöht und damit Patronin des Spaniertums. 1955 wurde die Kirche von Papst Pius XII. zur
Basilika erhoben, seit 1993 ist der Klosterkomplex
UNESCO-Weltkulturerbe. In Spanien tragen mehr als 30 Kirchen und Wallfahrtsorte heute den Namen der Jungfrau von Guadalupe. Sie
wurde auch schon bald an verschiedenen Orten der neuen Welt
Amerika verehrt, am bedeutendsten wurde dabei die
Jungfrau Maria von Guadalupe in Mexiko.
Patronin - an diesem Tag - der Extremadura, der Evangelisierung der Neuen Welt, des Spaniertums
Die Basilika in Guadalupe ist ganztägig geffnet; das Kloster kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden, täglich in der Zeit von 9.30 Uhr bis 13 Uhr und 15.30 Uhr bis 18 Uhr, der Preis dafür beträgt 5 €. (2016)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 10.06.2022
Quellen:
• http://www.spanien-aktuell.com/article.96.html nicht mehr erreichbar
• https://es.wikipedia.org/wiki/Virgen_de_Guadalupe_(Espa%C3%B1a) - abgerufen am 20.07.2023
• https://es.wikipedia.org/wiki/Real_Monasterio_de_Santa_Mar%C3%ADa_de_Guadalupe - abgerufen am 20.07.2023
• https://monasterioguadalupe.com/?page_id=42 - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.