Ökumenisches Heiligenlexikon

Leander von Sevilla

spanischer Name: Leandro

1 Gedenktag katholisch: 13. März
Fest im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus
nicht gebotener Gedenktag in Spanien: 13. November
Fest in den Bistümern Sevilla und Huelva: 13. November
gebotener Gedenktag im Bistum Cartagena: 13. November
27. Februar
bedacht im spanisch-mozarabischenDer mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Hochgebet
Übertragung der Gebeine von der Kirche Justa und Ruffina in die Kathedrale: 6. April

1 Gedenktag orthodox: 27. Februar, 13. März, 13. Mai

Name bedeutet: Mann aus dem Volk (griech.)

Erzbischof von Sevilla
* um 545 in Cartagena in Spanien
13. März (?) 600 in Sevilla in Spanien


Leander stammte aus einer vornehmen Familie römischer Kultur, seine jüngeren Geschwister waren Isidor von Sevilla, Fulgentius von Astigi und Florentina von Cartagena. Aus Cartagena musste seine Familie ins von den Westgoten beherrschte Sevilla fliehen. Hier erzog Leander nach dem frühen Tod seines Vaters die Geschwister, dann wurde er Benediktinermönch und war befreundet mit dem Westgotenprinzen Hermengild, dessen Vater, der Westgotenkönig Leovigild, dem Arianismus anhing. Als sein Sohn zum römischen Glauben konvertierte, schrieb der Vater dies dem Einfluss Leanders zu und verbannte ihn 581. Leander ging nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul, wohl um den Beistand des Kaisers zu erhalten. Dort lernte er den späteren Papst Gregor den Großen kennen, der ihm der Überlieferung zufolge die Statue der schwarzen Madonna von Guadalupe überreichte. Gregor verfasste auf Leanders Bitte seinen Ijob-Kommentar und widmete ihm seine Pastoralregel.

Hermengild versuchte, einen Umsturz zu organisieren; es gab einen Bürgerkrieg, aber Hermengild unterlag, Leovigild und mit ihm der Arianismus siegten. Dennoch konnte Leander um 583 nach Sevilla zurückkehren und wurde dort 584 Erzbischof. 586 starb der arianische König, sein anderer Sohn und Nachfolger Rekkared und mit ihm das ganze westgotische Volk fanden unter dem Einfluss Leanders zurück zum katholischen Glauben. Leander war Mitinitiator des 3. Konzils von Toledo, wo er mit einer Lobrede auf die Kirche Aufmerksamkeit erregte, und Vorsitzender der DisziplinarsynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Sevilla im Jahr 590.

Bartolomé Esteban Murillo: Leander, 1655, in der Sakristei der Kathedrale in Sevilla
Bartolomé Esteban Murillo: Leander, 1655, in der Sakristei der Kathedrale in Sevilla

Leander war der mächtigste und einflussreichste Kirchenmann Spaniens in jener Zeit. Sein Lebenswerk war der Kampf gegen den Arianismus, der im römischen Altreich bereits überwunden, in den germanischen Völkern aber noch von großer Bedeutung war. Für die erfolgreichen Bemühungen im Kampf gegen den Arianismus verlieh ihm Papst Gregor als Ehrenzeichen das Pallium.

Von Leanders Schriften kennen wir De institutione virginum et contemptu mundi, Über den Jungfrauenstand und die Verachtung der Welt - die für seine Schwester Florentina verfasste Regel für Klosterfrauen -, De laudibus et triumpho Ecclesiae ob conversionem Gothorum, Lob und Triumph der Kirche in der Bekehrung der Goten - die auf dem Konzil in Toledo gehaltene Lobrede. Zwei kleine Schriften gegen die Arianer, Formulare für das Stundengebet, Messgesänge und -gebet sowie Briefe sind verloren. In Cartagena werden Leander, Fulgentius von Astigi, Florentina und Isidor von Sevilla als die vier Heiligen verehrt, weil ihre Fürbitte am 24. November 1694 die Stadt vor einem starken Sturm bewahrte.

Patron von Sevilla; gegen Rheumatismus; der Diözese Cartagena - Murcia
Bauernregel: Alexander und Leander / suchen Märzluft miteinander.

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Kathedrale in Sevilla ist täglich von 11 Uhr bis 17 Uhr, montags nur bis 15.30 Uhr, sonntags erst ab 14.30 Uhr, zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 9,50 €. (2015)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.11.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl. Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Bernd Kettern. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. IV, Herzberg 1992
• http://murciatoday.com/la-iglesia-de-santa-mar%C3%ADa-de-gracia-cartagena_6524-a.html - abgerufen am 13.11.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.