Theresia Couderc

Maria Victoria Couderc, viertes von zwölf Kindern von Claude Couderc und seiner Frau Anne Méry, trat 1826 in der Niederlassung in Alba-la-Romaine ins Noviziat der Sœurs de Saint-Régis, der Schwestern vom heiligen (Johannes Franz) Régis - seit 1993 Teil der Kongregation Sœurs de Saint Joseph, der Josefsschwestern - ein und erhielt dann den Ordensnamen Theresia. Weil es am Grab von Johannes Franz Régis in Lalouvesc keine Betreuung der Pilger gab, schuf der Priester Étienne Terme dort 1824 eine Gemeinschaft von Frauen mit dieser Aufgabe und betraute Theresia Couderc mit deren Leitung.

Die Gemeinschaft bot Exerzitien nach den Lehren von Ignatius von Loyola an und entwickelte sich mit Unterstützung der Jesuiten zur 1827 gegründeten Kongregation der Exerzitienschwestern, die später Sœurs de Notre-Dame du Cénacle, Schwestern vom Coenaculum, d. h. Saal des Abendmahles, genannt wurde und deren Aufgabe das Chorgebet und Exerzitien für Frauen wurden. 1834 starb der Priester Étienne Terme, 1835 wurde Theresia infolge von Intrigen ihres Leitungsamtes enthoben. Sie ging dann nach Lyon, wo sie im Stadtteil Fourvière die heute nach ihr benannte Niederlassung Maison Thérèse Couderc Le Cénacle gründete, in der sie ab 1867 dauerhaft lebte und arbeitete.

Theresias Gebeine wurden 1940 nach Lalouvesc zurückgebracht und dort am 22. September 2018 in die Johannes Franz Régis geweihte Basilika Saint-Régis übertragen.

Schon zu Theresias Lebszeiten konnten die Sœurs de Notre-Dame du Cénacle zahlreiche Häuser in Frankreich und im Ausland eröffnen; heute ist die Gemeinschaften in 15 Ländern vertreten und leitet Exerzitien und Schulungen auch in Ländern, in denen sie nicht ansässig ist, so in China, in Malaysia oder im Benin.

Kanonisation: Theresia Couderc wurde am 4. November 1951 durch Papst Pius XII. selig- und am 10. Mai 1970 durch Papst Paul VI. heiliggesprochen.