Ökumenisches Heiligenlexikon

Markus von Athen

auch: der Faster, der Einsiedler, der Ägypter, von Tarmaqa

1 Gedenktag katholisch: 29. März

1 Gedenktag orthodox: 5. April, 5. März

1 Gedenktag armenisch: 4. März
bedacht in der armenischen Anaphora      Als Anaphora (griechisch: Erhebung) wird das Hochgebet bezeichnet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.

1 Gedenktag koptisch: 16. April

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 5. März, 20. März

Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)

Mönch (?), Einsiedler, Wundertäter
* um 280 in Athen in Griechenland (?)
um 400 bei Barca, heute el Merdj in Libyen (?)


koptische Ikone
koptische Ikone

Markus studierte Philosophie in Athen. Nach dem Tod seiner Eltern zog er sich nach Ägypten zurück, lebte als Einsiedler in größter Enthaltsamkeit, oft unter freiem Himmel in der Hochebene und auf den Bergen bei Barca - dem heutigen el Merdj - in Libyen. Weil diese Gegend sehr fruchtbar ist, konnte er Serapion „den Scholastiker” in Taucheira / Tūkrah - dem heutigen el Agouriya - mit schönstem Gemüse, prächtigen Fischen, weißem Brot sowie Oliven und Kräuter bewirten; unweit davon lag der sagenhafte Garten der Hesperiden aus der griechischen Mythologie. Als Markus 40 Jahre alt war, wurde er von seinem Lehrer Johannes „Chrysostomus” zum Mönch geweiht. Er lebte dann am Berg Tarmaqa, der an der Grenze von Ägypten nach Äthiopien, nach anderer Überlieferung in Thrakien angesiedelt wird.

In der Legende über Markus wird außerdem erzählt, dass er Meerwasser getrunken, dazu Wüstensand und Heu gegessen habe oder dass Gott nach 30 Jahren ihm Borsten wie die eines Schweines wachsen ließ, die alle seine Glieder bedeckten. Als er einmal ein blindes Hyänenjunges beweinte, erlangte das Tier nach Markus' Gebet seine Sehkraft zurück, zum Dank brachte ihm die Hyänenmutter ein Schaffell; dieser verbot er dann, weiterhin die Schafe der armen Leute zu reißen. 1

Markus lebte der Überlieferung zufolge insgesamt 95 Jahre als Einsiedler und starb im Alter von 120 Jahren. Die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. erhielt er von Engeln. Er kannte die gesamte Bibel auswendig und verfasste geistliche Werke über die Rettung der Seele, über spirituelle Regeln, über Buße und Nüchternheit. Neun seiner 30 Reden sind überliefert in der Philokalie, der Sammlung von Werken, Sprüchen und Belehrungen asketischer Väter aus der Zeit vom 4. bis zum 15. Jahrhundert. Seine Schriften wurden so sehr geschätzt, dass man sagte: Verkaufe alles und besorge dir dafür Markus.

1 Die Heilung des blinden Hyänenjungen wird von in der Historia Lausiaca des Bischofs von Helenopolis - dem heutigen Hersek - und Kirchenschriftstellers Palladius Makarios von Alexandria zugeschrieben.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 10.11.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://orthpedia.de/index.php/Mark_der_Faster_v._%C3%84gypten - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.johnsanidopoulos.com/2010/04/st-mark-anchorite-saint-who-moved.html - abgerufen am 20.07.2023
• http://www.medieval.istoria-artei.ro/resources/RRHA_2015_Art_01_CCiobanu.pdf - abgerufen am 20.07.2023
• https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-6036/versions/leben-der-vater-bkv/divisions/22 - abgerufen am 10.11.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.