Martin vom heiligen Kreuz
auch: von León
Gedenktag katholisch: 12. Januar
gebotener Gedenktag im Bistum León
nicht gebotener Gedenktag im Orden der Augustiner-Chorherren
Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)
Martin, Sohn von Johannes und Eugenie, verlor schon als Kind seine Mutter. Sein Vater trat dann ins Kloster an San Marcello ein und nahm seinen Sohn mit, der dort ausgebildet und im Alter von etwa 19 Jahren zum Subdiakon ordiniert wurde. 1154, nach dem Tod seines Vaters, begab er sich auf eine lange Pilgerreise nach Oviédo, Santiago de Compostela und zu den sieben Pilgerkirchen in Rom, wo er ob seiner Askese dem Papst - wohl Hadrian IV. - auffiel, der ihn an Ostern deshalb in Audienz empfing. Von dort fuhr er mit dem Schiff nach Jerusalem, diente dort zwei Jahre in einem Krankenhaus, ging dann nach Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay - und nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - und kehrte schließlich nach León zurück in sein Kloster. Dann reiste er nach Chartres, Reims und Paris, wo er mit Schülern von Petrus Lombardus zusammentraf und mit ihnen Theologie studierte, und weiter nach England und Irland. Nach der Rückkehr besuchte er in Toulouse das Grab von Saturninus; in Béziers wurde er beschuldigt, die wertvolle Kasel, die er in Konstantinopel erworben hatte, gestohlen zu haben, deshalb landete er im Gefängnis; zudem wurde ihm vorgehalten, Albigenser zu sein. Nach Aufklärung dieser Irrtümer konnte er um 1183 nach León zurückkehren.
Hier wurde Martin in seinem Kloster an San Marcello
zum Priester und Regularkanoniker geweiht. Wegen Differenzen in
liturgischen Fragen wechselte er 1185 ins Kloster San
Isidoro. Er zeichnete sich aus durch seine Tugenden, seine Hingabe ans heiligste SakramentDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi.
Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.
und seine Askese; er schlief auf dem Boden, oft besuchte er nachts Kranke. 1185 begann er mit sieben unterstützenden
Mitbrüdern sein großes Werk Veteris ac Novi Testamenti Concordia
, Übereinstimmungen des Alten und Neuen
Testaments
. Er war auch der Autor des ersten biblischen Kommentars in Spanien nach
Beatus von Liébana und wurde der wichtigste spanische Theologe des
12. Jahrhunderts. In der Basilika San Isidoro erbaute Martin das Oratorium des
heiligen Kreuzes und auf dem Friedhof des Klosters die Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit.
Schon zu Lebzeiten hatte er die Fähigkeit, Wunder zu wirken; deshalb huldigte ihm sogar König Alfons V.
Im Alter litt er an Rheuma.
Martins Mitbruder Lukas - später Bischof von Tui - berichtete in seinem Buch über Isidor von Sevilla von Martin. Martins Verehrung begann schon kurz nach seinem Tod. Auch an seinem Grab ereigneten sich Wunder, schon 1203 wurde darüber eine Kapelle errichtet und seine Gebeine an deren Altar übertragen; diese wurde 1253 durch eine größere Kapelle ersetzt.
Kanonisation: Nach den von Papst Alexander III. erlassenen strengen Bestimmungen zur Heiligsprechung erfolgte eine solche nach Martins Tod nicht. 1959 genehmigte der Vatikan die Verehrung in San Isidoro, 1962 die in der gesamten Diözese León. Im Martyrologium Romanum von 2001/2004 ist Martin als heilig bezeichnet.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon - noch nicht online
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Martin vom heiligen Kreuz
Wikipedia: Artikel über Martin vom heiligen Kreuz
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Bernhard
Marianus von Roccacasale
Henrika Fassbender
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.07.2017
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://es.wikipedia.org/wiki/Martino_(santo) - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.