Meingold von Würzburg
auch: Megingoz, Megingaud
Gedenktag katholisch: 26. September
Name bedeutet: der mit Kraft Waltende (althochdt.)
Meingold, Sohn einer begüterten Familie aus dem Hochadel in Neustrien,
war 738 Benediktinermönch im 732 durch
Bonifatius gegründeten
Kloster in Fritzlar, wo er als Lehrer an der
Klosterschule und bei Bischof Witta in
Büraburg als Diakon wirkte. Von Bischof
Burkhard von Würzburg wurde er dann als Abt in der
Klosterzelle Rorinlacha am Michaelsberg
-
dem heutigen Neustadt am Main - eingesetzt. Schon bevor Burkhard 754 als Bischof von
Würzburg abdankte, hatte er Meingold als seinen
Nachfolger auserkoren; er wurde nun von König Pippin dem Jüngeren zum Bischof ernannt und durch Bonifatius geweiht.
755 ließ Meingold am Fundort der Leichname von Kilian und seinen Gefährten an
der Stelle des heutigen Neumünsters in
Würzburg eine Kirche erbauen. Für 757 ist seine Teilnahme an der SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
in Compiègne nachgewiesen. Um 760 gab er zusammen
mit Erzbischof Lullus von Mainz die Anregung zur Aufzeichnung der
Lebensgeschichte von Bonifatius; Verfasser war wohl Bischof
Willibald von Eichstätt. 762 wird auch Meingold erwähnt unter
den 44 Prälaten, die unter Führung von Chrodegang von Metz einen
KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.-Gebetsverein,
den Totenbund von Attigny
, gründeten.
Meingolds großes Interesse an Theologie und praktischer Seelsorge dokumentieren auch drei erhaltene Briefe, die er mit
Lullus von Mainz wechselte.
Anfang 769 verzichtete Meingold auf sein Bischofsamt und zog sich mit einigen Mönchen in seine
Klosterzelle Rorinlacha im heutigen Neustadt
am Main zurück und gründete dort ein neues Benediktinerkloster auf Besitz,
der ihm von einem gewissen Hatto überlassen worden war; 772 folgten 50 Glaubensbrüder, wohl auf Veranlassung von
Karl dem Großen
, der Mönche als Missionare für seinen
Missionsfeldzug gegen Sachsen brauchte und die auch im Kloster
Neustadt ausgebildet werden sollten.
Als 774 in Anwesenheit von König Karl die Nazarius-Basilika des Klosters Lorsch geweiht wurde, assisitierte die geistliche Elite jener Zeit, darunter Meingold, nicht aber der Würzburger Bischof Berowelf. Auch bei der Weihe der zwischen 772 und 781 durch die Abtei Prüm erbauten Kirche an der Stelle der früheren Zelle von Goar in St. Goar bei Koblenz durch Lullus von Mainz war Megingaud beteiligt.
Als im August 781 das neue Kloster und die neue
Abteikirche an der neuen Stätte
- dem
heutigen Neustadt am Main - geweiht wurde, haben auch Karl der Große
sowie der Überlieferung nach die Bischöfe Willibald von Eichstätt
und Lullus von Mainz teilgenommen. Neustadt erhielt
Reliquien von Maria und Martin
von Tours, das neue Kloster hatte schon damals dieselben Abmessungen wie die heutige Klosteranlage.
Nach seinem Ableben wurde Meingold zuerst in Neustadt beerdigt. Der Sarg wurde 795 von Bischof Berowelf nach Würzburg gebracht. Im 14. Jahrhundert stand er dort im Neumünster unter der Stiege der Orgel, 1711 wurde er in die Kiliansgruft in dieser Kirche überführt, heute ist er in der Westkrypta aufgestellt.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die Neumünster-Kirche in Würzburg ist montags bis freitags von 8 Uhr bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2020)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 30.04.2023
Quellen:
•
• Klaus Weyer aus Neustadt am Main, E-Mail vom 12. Dezember 2004, vom 18. Dezember 2004 und vom 26. Dezember 2008
• http://www.catholic-forum.com/saints/saintma3.htm nicht mehr erreichbar
• https://www.spessartprojekt.de/kulturwege/neustadt-karolingisches-missionszentrum-in-der-kulturlandschaft-spessart - abgerufen am 30.04.2023
• Karen Schaelow: Kirchen und Kapellen der Pfarrei Neustadt am Main. Kunstverlag Peda, Passau 1997
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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