Placidus von Subiaco
Gedenktag katholisch: 5. Oktober
Gedenktag IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Feste der IV. Klasse können außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) statt der Tagesliturgie gefeiert werden, müssen aber nicht gefeiert werden, sondern können stattdessen auch nur kommemoriert werden (dann wird das zweite oder dritte Gebet von dem Gedenktag IV. Klasse genommen, während die übrigen Texte vom Tag sind).
gebotener Gedenktag im Benediktiner-, Trappisten- und Zisterzienserorden: 15. Januar
Auffindung der Gebeine: 3. August
Name bedeutet: der Sanfte / der Gütige (latein.)
Placidus war Sohn eines römischen Patriziers namens Tertullus und wurde schon als Kind zur Erziehung zu Benedikt von Nursia in die Heiligen Grotte bei Subiaco gegeben. Als Benedikt auf den Montecassino umzog, nahm er ihn mit zu dieser Neugründung.
Die Legende erzählt, dass Placidus eines Tages im Alter von fünf Jahren zu ertrinken drohte; da bewirkte Benedikts Gebet, dass Bruder Maurus trockenen Fußes übers Wasser gehen konnte, um ihn zu retten.
Placidus gründete der Überlieferung zufolge auf einem Landgut in Messina - an der Stelle der heutigen
Kirche San Giovanni di Malta - auf Sizilien, das
ihm sein Vater schenkte, im Auftrag seines Lehrers Benedikt um 536 ein
Johannes dem Täufer geweihtes Kloster. Dieses wurde 541 von
Piraten
unter dem Anführer Manucha überfallen und in Brand gesteckt; mit seiner Schwester
Flavia und seinen leiblichen Brüdern Eutychius und Victorinus
sowie dem Diakon Firmatus, Donatus, Faustus und 30 Gefährten - allesamt Mönche seines Klosters -
wurde er gemartert und enthauptet. Hintergrund für diese Legende ist, dass Placidus ab dem 11. Jahrhundert auf dem
Montecassino - fälschlicherweise - mit einem
sizilianischen Märtyrer Placidus und dessen Gefährten identifiziert
wurde.
Eine erste Lebensgeschichte über Placidus verfasste der Mönch Gordianus
vor 560 im Kloster auf dem Montecassino.
Weitere Anekdoten stammen von Gregor dem Großen, berichtet in der
Lebensgeschichte über Benedikt im zweiten Buch seiner Dialoge
.
Nach 1133 verfasste Petrus Diaconus eine Reihe von gefälschten Lebensgeschichten über Mönche vom
Montecassino, die auch eine Schilderung des
Martyriums von Placidus und seiner angeblich 33 Gefährten enthält.
Attribute:
Mönch mit Büchern und Totenkopf
Patron
der Schiffer; bei Gefahr des Ertrinkens
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Das Kloster Heilige Grotte bei Subiaco ist täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet, es ist nur im Rahmen von Führungen zu besichtigen, der Eintritt ist frei. (2022)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.08.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/15-Januar-Die-Wochenheiligen-Die-heiligen-Maurus-und-Placidus;art312,184946
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.