Ökumenisches Heiligenlexikon

Placidus von Subiaco


Fra Filippo Lippi: Benedikt mit Maurus - Maurus rettet Placidus, um 1444, Samuel H. Kress Collection in der National Gallery of Art in Washington
Fra Filippo Lippi: Benedikt mit Maurus - Maurus rettet Placidus, um 1444, Samuel H. Kress Collection in der National Gallery of Art in Washington

Placidus war Sohn eines römischen Patriziers namens Tertullus und wurde schon als Kind zur Erziehung zu Benedikt von Nursia in die Heiligen Grotte bei Subiaco gegeben. Als Benedikt auf den Montecassino umzog, nahm er ihn mit zu dieser Neugründung.

Statue im Diözesanmuseuem in der Kathedrale in Monreale
Statue im Diözesanmuseuem in der Kathedrale in Monreale

Die Legende erzählt, dass Placidus eines Tages im Alter von fünf Jahren zu ertrinken drohte; da bewirkte Benedikts Gebet, dass Bruder Maurus trockenen Fußes übers Wasser gehen konnte, um ihn zu retten.

Placidus gründete der Überlieferung zufolge auf einem Landgut in Messina - an der Stelle der heutigen Kirche San Giovanni di Malta - auf Sizilien, das ihm sein Vater schenkte, im Auftrag seines Lehrers Benedikt um 536 ein Johannes dem Täufer geweihtes Kloster. Dieses wurde 541 von Piraten unter dem Anführer Manucha überfallen und in Brand gesteckt; mit seiner Schwester Flavia und seinen leiblichen Brüdern Eutychius und Victorinus sowie dem Diakon Firmatus, Donatus, Faustus und 30 Gefährten - allesamt Mönche seines Klosters - wurde er gemartert und enthauptet. Hintergrund für diese Legende ist, dass Placidus ab dem 11. Jahrhundert auf dem Montecassino - fälschlicherweise - mit einem sizilianischen Märtyrer Placidus und dessen Gefährten identifiziert wurde.

Statue, um 1680, am Wolfgangaltar in der Kirche des ehemaligen Klosters Mondsee
Statue, um 1680, am Wolfgangaltar in der Kirche des ehemaligen Klosters Mondsee

Eine erste Lebensgeschichte über Placidus verfasste der Mönch Gordianus vor 560 im Kloster auf dem Montecassino. Weitere Anekdoten stammen von Gregor dem Großen, berichtet in der Lebensgeschichte über Benedikt im zweiten Buch seiner Dialoge. Nach 1133 verfasste Petrus Diaconus eine Reihe von gefälschten Lebensgeschichten über Mönche vom Montecassino, die auch eine Schilderung des Martyriums von Placidus und seiner angeblich 33 Gefährten enthält.

Attribute: Mönch mit Büchern und Totenkopf
Patron der Schiffer; bei Gefahr des Ertrinkens

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Das Kloster Heilige Grotte bei Subiaco ist täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet, es ist nur im Rahmen von Führungen zu besichtigen, der Eintritt ist frei. (2022)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 06.08.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/15-Januar-Die-Wochenheiligen-Die-heiligen-Maurus-und-Placidus;art312,184946

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel Placidus von Subiaco, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienP/Placidus_von_Subiaco.htm, abgerufen am 23. 12. 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.