Ökumenisches Heiligenlexikon

Solutor und Gefährten

italienischer Namern: Solver

3 Gedenktag katholisch: 20. November
Auffindung der Gebeine: 10. Februar

Name bedeutet: der Erlöser (latein.)

Märtyrer
* in der Thebais - der Gegend um Theben, heute Ruinen bei Al-Uqsur in Ägypten
um 286 oder 300ums 4. Jahrhundert nahe Turin / nahe Ivrea in Italien


Gemälde, 19. Jahrhundert
Gemälde, 19. Jahrhundert

Solutor, Adventor und Octavius waren der Überlieferung zufolge Soldaten der Thebäischen Legion des Mauritius zur Zeit der Verfolgung der Christen unter Kaiser Maximian. Als ihre Gefährten in Agaunum - dem heutigen St-Maurice gemartert wurden, flohen sie in die Gegend von Turin, dort wurden Adventor und Octavius entdeckt, gefangen genommen und am Fluss Dora Riparia getötet; Solutor aber gelang noch einmal die Flucht, er kam in die Gegend von Ivrea ans Ufer des Flusses Dora Baltea, wo er entdeckt und dann enthauptet wurde.

Nach einer frühen Legende rettete Juliana von Turin die Gebeine von Solutor und fand dann auch jene von Octavius und Adventor und bestatete sie in einer von ihr errichteten Kapelle.

Die Legende von Solutor, Octavius und Adventor stammt aus dem 5. Jahrhundert, die Verehrung wurde besonders von Bischof Maximus von Turin gefördert. An der Stelle der Bestattung der drei Märtyrer bei Turin wurde um 490 durch Bischof Viktor von Turin eine Basilika errichtet, 1006 dieser ein Benediktinerkloster angeschlossen; das Fest der Auffindung ihrer Gebeine wurde dort am 10. Februar gefeiert. Dieses Kloster wurde 1536 zerstört, es stand nahe der heutigen Kirche Santa Barbara. Die Reliquien der drei Märtyrer und jene von Juliana kamen damals in die Kirche Santa Maria della Consolazione und dann am 19. Januar 1585 in die neu erbaute damalige Jesuitenkirche dei Santi Martiri.

Altarbild in der Basilika Santa Maria Ausiliatrice in Turin
Altarbild in der Basilika Santa Maria Ausiliatrice in Turin

1845 erhielt Johannes Bosco eine Erscheinung der Maria, die ihm den Ort des Martyriums von Octavius und Adventor offenbarte; dort errichtete er ab 1864 die Basilika Maria, Hilfe der Christen; in deren Krypta wird die Enthauptung der zwei Märtyrer, Solutors Flucht in die Gegend von Ivrea sowie die Figur der Juliana von Turin dargestellt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.09.2022

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/35400 - abgerufen am 21.06.2022
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/35500 - abgerufen am 21.06.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.