Ökumenisches Heiligenlexikon

Soter

Taufname: Concordius
auch: Sother


Concordius wurde wohl 166, in der Zeit der Christenverfolgungen unter Kaiser Mark Aurel, zum Bischof von Rom gewählt und nahm den Papstnamen Soter an; er wird in den Listen des Liber PontificalisDer Liber Pontificalis (lateinisch: „Buch der Päpste”) ist das um 530 enstandene Buch mit der Sammlung von Biographien der Päpste von Petrus bis Felix IV. Später gab es weitere Ergänzungen. als Nachfolger von Anicetus aufgeführt. Soter sorgte für exilierte Christen und schickte eine Liebesgabe nach Korinth; Fragmente der Antwort von Dionysius von Korinth sind bei Eusebius von Cäsarea erhalten, darin rühmt Dionysius Soters Wohltätigkeit und Fürsorge für die Kirchen im ganzen Reich. Soter empfahl, dass am Gründonnerstag alle Gläubigen die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. empfangen sollten, ausgenommen jene, die im Stand der Sünde seien. Offenbar wurde unter Soter die Festlegung getroffen, Ostern am Sonntag nach dem 14. Nisan des jüdischen Kalenders zu feiern.

Soter verfügte der Überlieferung zufolge, dass eine Ehe nur gültig sein kann als vom Priester gesegnetes Sakrament. Er habe eine Schrift gegen den Montanismus verfasst, Tertullian habe gegen ihn geschrieben - beides ist fraglich - und er verfasste einen Brief an die Bischöfe in Italien zu Lehren über Jesus „Christus”. Falsch ist, dass er den 2. Clemensbrief verfasste. Auch für sein Martyrium unter Kaiser Marc Aurel entsprechend der späteren Verehrung gibt es keinen Anhaltspunkt.

Catholic Encyclopedia

Briefe und Dekrete von Soter gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 31.05.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Adolf v. Harnack: Die Mission und Ausbreitung des Christentums. J. C. Hinrich, Leipzig 1924
• https://www.newadvent.org/cathen/03144c.htm - abgerufen am 19.07.2023
• http://www.geocities.com/CapeCanaveral/Campus/5589/papst01.htm nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/Tagesheiliger-22-April-Zwei-Paepste-und-Maertyrer;art312,178031 - abgerufen am 19.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.