Theodor von Canterbury
auch: von Tarsus
Gedenktag katholisch: 19. September
nicht gebotener Gedenktag in England
Übertragung der Gebeine: 13. September
Gedenktag anglikanisch: 19. September
Gedenktag orthodox: 19. September
Name bedeutet: Gottes Geschenk (griech.)
Theodor war ein griechischer Mönch, ausgebildet in Tarsus, dann in Athen. Nach der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Whitby sandten die Könige von Kent und Northumbrien den dort zum Erzbischof von Canterbury bestimmten Priester Wigheard zur Weihe durch den Papst nach Rom. Wigheard aber starb dort, der Papst wollte zunächst den Mönch Hadrian - einen Afrikaner - schicken, der aber zurücktrat und den Mönch Theodor empfahl. Papst Vitalianus weihte also Theodor - auch, weil damals in England eine schlimme Pestseuche wütete, die auch viele Priester und Bischöfe hinweggerafft hatte.
Theodor gelang es, die Strukturen der Kirche von England dauerhaft nach römischem Vorbild zu organisieren, er wurde
nach dem Zeugnis von Beda Venerabilis der erste Erzbischof, den
die ganze Kirche der Angelsachsen anerkannte
. Dabei half ihm seine fremde Herkunft, die ihm von
Rom verliehene Autorität und seine innere
Unabhängigkeit. Er weihte auf die vielen unbesetzten Bistümer unbestreitbar Romtreue - also nicht der irischen Tradition
zugeneigte - Amtsinhaber und machte die Kirche unabhängig von den vielen Kleinkönigen. Lange bevor England ein
einheitlicher Staat wurde, waren so dessen Grundzüge kirchlicherseits bereits vorgeprägt. Zur Durchsetzung seiner
Amtsautorität in ganz England halfen auch die von ihm einberufenen SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
in Hereford 672 und in
Hatfield 678 enthob er Bischof
Wilfrid von York seines Amtes, denn der hatte sich geweigert,
der Aufteilung seiner Diözese in drei kleinere Bistümer zuzustimmen; Theodor wollte mit der Auslgliederung der Bistümer
Hexham und Lindsey mit Sitz in
Lincoln der Ausbildung einer nordenglischen
Gegenmacht und eines zweiten englischen Erzbistums in
York entgegenwirken. Zwar bekam Wilfried die
Unterstützung von Papst Agatho, aber Theodor erklärte das päpstliche Dekret als
Fälschung.
In Canterbury richtete Theodor ein
Ausbildungszentrum ein, in dem er die Fülle der christlichen und antiken Bildung für England zugänglich machte. Unter
seiner Führung, so Beda, machten die Kirchen der Engländer größeren
spirituellen Fortschritt denn je zuvor
.
Neben Augustinus von Canterbury gilt Theodor als der
zweite Gründer der Kirche von England
.
Worte des Heiligen
Die Hauptsünden und die ihnen untergeordneten Sünden:
Nun will ich dir die acht Hauptsünden vorstellen. … Aus ihnen entspringen alle übrigen Laster:
Aus dem Hochmut, der Ursprung jeder Sünde und König aller Übel ist, entspringen Ungehorsam, Anmaßung, Hartnäckigkeit,
Streitereien, Häresien, Stolz.
Aus Neid und Missgunst entspringen Hass, Ohrenbläserei, Herabsetzung, Freude, wenn dem Nächsten etwas Schlimmes zustößt,
Betrübnis, wenn es ihm gut geht.
Aus eitler Ruhmsucht kommen Prahlerei, Anmaßung, Entrüstung, Zwietracht, eitle Ruhmgier und Heuchelei.
Zorn ist die Quelle von Händel, Aufgeblasenheit, Schmähungen, Geschrei, Entrüstung, Vermessenheit, Lästerungen,
Blutvergießen, Totschlag, Rachsucht, Nachträglichkeit.
In der Traurigkeit wurzeln Bosheit, innerer Groll, Kleinmut, Bitterkeit, Verzweiflung, Betäubung, innere Unstetigkeit,
oft auch höchster Lebensgenuss.
Aus der Habsucht entspringen Missgunst, Diebstahl, Raub, Mord, Lüge, Meineide, Raubzüge, innere Unruhe, Gewalttätigkeiten,
ungerechtes Urteil, Verachtung der Wahrheit, Vergessen des künftigen Glückseligkeit, Verhärtung des Herzens.
Aus der Völlerei kommen unpassende Fröhlichkeit, Possenreißerei, Leichtsinn, Geschwätzigkeit, körperliche Unreinheit,
geistige Instabilität, Trunksucht, Wollust, sinnliche Stumpfheit.
Aus der Verschwendungssucht erwächst geistige Blindheit, Unüberlegtheit, Unbeständigkeit, Unbeherrschtheit der Augen und
des ganzen Körpers, Hass auf die Gebote Gottes, Weltverfallenheit, Zukunftsangst und Verzweiflung."
Die Tugenden, mit denen die entsprechenden Laster überwunden werden können:
Wenn du bis jetzt hochmütig warst, dann verdemütige dich vor Gott!
Wenn du eitlen Ruhm geliebt hast, dann bedenke, dass du nicht wegen vergänglichem Lob den ewigen Lohn verlierst.
Wenn dich bisher der Rost des Neides aufgezehrt hat, - dies ist die größte Sünde und über alles verwerflich, da der
Neider dem Teufel zugeführt wird, der dem ersten Menschen die Gabe missgönnt hat, die er selbst durch seine eigene Schuld
verloren hatte -, dann tu Buße und sieh den Erfolg anderer als deinen eigenen an!
Wenn dich Traurigkeit überkommt, dann betrachte Geduld und Langmut!
Wenn dir die Krankheit der Habgier zu schaffen macht, dann denk daran, dass sie die Wurzel aller Übel ist und dem
Götzendienst Vorschub leistet, und darum sollst du freigebig sein!
Wenn in dir Zorn aufkommt, der im Inneren der Toren seinen Platz hat, dann sollst du deinen Geist beherrschen und ihn
durch Gemütsruhe von dir vertreiben!
Wenn die Gefräßigkeit dich zum übermäßigen Essen verleitet, dann bemühe dich um Nüchternheit.
Wenn es sich um Schwelgerei handelt, dann gelobe Keuschheit.
Quelle: Bußbuch c. 12 und c. 13. In: Patrologia Latina 99, Sp.940f; eigene Übersetzung
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Schriften von Theodor gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Informationen zu Canterbury gibt es auf der Homepage der Kirchengemeinde der Kathedrale von Canterbury.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die Hadriansbibliothek in Athen und das Ausgrabungsgelände westlich davon ist täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 4 €. Für alle archäologischen Stätten in Athen gibt es ein fünf Tage gültiges Kombiticket zum Preis von 30 €. (2019)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 17.05.2020
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Roland Hill: Gregors große englische Mission. Stuttgarter Zeitung 14. Juni 1997
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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