Wilhelm I. der Schweiger
auch: von Oranien
Gedenktag evangelisch: 10. Juli
Name bedeutet: der willensstarke Schützer (althochdt.)
Wilhelm von Nassau erbte im Alter von elf Jahren das Fürstentum Oranien und nassauische Besitzungen in den Niederlanden. In den habsburgischen Niederlanden war ein Lutheraner aber nicht erwünscht, eine katholische Erziehung wurde zur Bedingung gemacht, 1549 kam er an den Brüsseler Hof von Kaiser Karl V. Der übertrug 1555 seinem Sohn und Thronfolger in Spanien, Philipp II., die Herrschaft über die Niederlande; Philipp berief noch im selben Jahr Wilhelm in den Staatsrat der Niederlande.
Der ab 1561 mit der protestantischen Anna von Sachsen verheiratete Wilhelm widersetzte sich nun den Forderungen von Phillip II. nach Unterstützung gegen die französischen Hugenotten und forderte die Abschaffung der Inqusition. 1564 versagte er Philipp II. im Staatsrat das Recht, die Religion der Untertanen festlegen zu können, und verlangte die Nichtdurchführung der Beschlüsse des Konzils von Trient. 1566 trat Wilhelm als Statthalter zurück, weil er die Inquisition nicht dulden wollte. 1567 floh er vor dem von König Philipp entsandten neuen Generalstatthalter, Herzog Alba, in seine nassauische Heimat.
1568 versuchte Wilhelm, Herzog Alba mit Hilfe von Söldnern zu besiegen, blieb aber erfolglos. Daraufhin unterstützte
er in Frankreich die Hugenotten. 1568 begann damit der 80-jährige Krieg gegen
Spanien, der erst mit dem westfälischen Frieden von 1648 beendet wurde. 1572 kämpfte Wilhelm wieder auf der Seite der
niederländischen Aufständischen, die ihn erneut zum Statthalter machten. 1573 trat er öffentlich zum Calvinismus über.
Im dritten Anlauf gelang es Wilhelm 1574 durch seinen Sieg bei
Leiden, Alba zu vertreiben. Spaniens Versuche,
die Niederlande zurückzuerobern, waren gescheitert. 1575 stiftete er die Universität
Leiden als die erste Universität der Niederlande.
1581 schlossen sich die Nordprovinzen zur Republik der vereinigten Niederlande
zusammen und ernannten Wilhelm zu
ihrem Statthalter. Wilhelm selbst war religiös eher unentschieden, wurde aber zum Retter der Eigenständigkeit des Landes
und der Reformation in den Niederlanden, dort wird er deshalb als Landesgründer und Vater des Vaterlandes
verehrt.
Von Philipp II. wurde er 1580 geächtet, 1584 von einem katholischen Fanatiker, dem Jesuitenzögling Balthazar Gérard, ermordet.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 10.05.2021
Quellen:
•
• Chronik-Kalender 2008, Harenberg, Dortmund 2007
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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