Ökumenisches Heiligenlexikon

Martyrologium Romanum


Das Martyrologium Romanum ist das Verzeichnis aller Heiligen und Seligen der römisch-katholischen Kirche. Als Vorläufer hierfür gelten die Märtyrerakten der frühen Christenheit.

Martyrologium Romanum in der von Papst Benedikt XIV. überarbeiteten Fassung, Ausgabe von 1792
Martyrologium Romanum in der von Papst Benedikt XIV. überarbeiteten Fassung, Ausgabe von 1792

Das erste Martyrologium Romanum wurde im Auftrag von Papst Gregor XIII. unter auf der Grundlage des Martyrologiums von Usuard unter wesentlicher Beteiligung von Cäsar Baronius zusammengestellt und endgültig 1584 veröffentlicht. Papst Sixtus V. ließ es 1586 durch Baronius ergänzen zu einem Martyrologium, das die Märtyrer und Heiligen aller Länder und Zeiten enthalten sollte. Eine grundlegende Überarbeitung fertigte Benedikt XIV. persönlich, sie erschien 1748; Benedikt tilgte Namen wie z. B. Clemens von Alexandria oder den römischen Geschichtsschreiber Sulpicius Severus.

Bis zum 2. Vatikanisches Konzil gab es Neuausgaben, die jeweils durch die neuen Heiligen und Seligen ergänzt wurden. Das Konzil verfügte dann, dass die Feststellung eines Martyriums und die Angaben über das Leben der Heiligen mit den historischen Fakten abgeglichen werden solle. So erschien 2001 das erste nach diesen Grundsätzen völlig neu bearbeitete Martyrologium Romanum, das wegen vieler Fehler 2004 durch eine korrigierte Ausgabe ersetzt wurde. Es listet 6650 namentlich bekannte Selige und Heilige und zusätzlich 7400 weitere, nicht immer genau identifizierbare Märtyrer. 1

Das Ökumenische Heiligenlexikon enthält im Kalender alle Heiligen und Seligen des Martyrologium Romanum von 2001/2004, gekennzeichnet durch das Symbol sowie die im vorkonziliaren, 1956 erschienenen und 1962 korrigierten Martyrologium Romanum - das in den Messen des tridentinischen, des alten, Ritus benützt wird - Verzeichneten durch das Symbol .
Für jeden Tag finden Sie im Kalender außerdem den Link zum , der Übersetzung des Martyrologiums von 2004 ins Deutsche, mit vielen Ergänzungen versehen.

1 Danach erfolgten durch Papst Johannes Paul II. weitere 8 Seligsprechungen; durch Papst Benedikt XVI. wurden weitere 864 Personen selig- und 45 heiliggesprochen; durch Papst Franziskus wurden bis Ende 2017 weitere 887 Personen selig- und 836 Menschen heiliggesprochen - darunter die 800 Märtyrer von Otranto.
Die Gesamtzahl beträgt bis 2015 also: 8490 Personen + rund 8200 namenlose Märtyrer = rund 16.700 Heilige und Selige.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 21.10.2018

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.