Wallfahrt
Wallfahrten zu heiligen Stätten wurden schon im alten Ägypten, bei Persern, Griechen und Römern unternommen. Im Judentum waren Wallfahrten zum Tempel nach Jerusalem anlässlich des Passah- oder des Laubhüttenfestes üblich, eine Reihe von Psalmen stammen aus der Wallfahrtsliturgie.
Im Christentum wurden Wallfahrten seit dem 4. Jahrhundert ins Heilige Land oder zu den Stätten der Märtyrer unternommen. Die Kreuzzüge im Mittelalter waren zugleich auch Wallfahrten. Eine wichtige Rolle spielte auch schon immer die Wallfahrt nach Rom und seit dem 7. Jahrhundert die zu den sieben Pilgerkirchen in Rom. Bis heute sind Wallfahrten eine wichtige Kundgebung im Leben der katholischen Kirche: insgesamt sind nach Schätzungen jährlich etwa 40 Millionen Wallfahrer zu den christlichen Pilgerorten unterwegs.
Von einer Wallfahrt nicht trennscharf zu unterscheiden ist das Pilgern. Pilgern ist im Unterschied zur Wallfahrt
aber ein individuelles Tun, während eine Wallfahrt gemeinschaftlich geschieht, kirchlich organisiert ist und liturgisch
gestaltet. Wallfahrten gehen in der Regel über kürzere Strecken und nach deren Abschluss kehrt man nach Hause zurück,
während Pilgern oft lange dauernd über große Strecken geht, z. B. nach
Santiago de Compostela in Spanien, und nicht
in jedem Fall mit einer Rückkehr abgeschlossen wird; auch das ganze Leben eines Christen kann deshalb als peregrinatio
,
Pilgerreise
, verstanden werden.
Das mexikanische Guadalupe - heute ein
Stadtteil von Mexiko-Stadt - ist mit rund 14 Millionen Pilgern jährlich der meistbesuchte römisch-katholische Wallfahrtsort
der Welt, die Menschen erweisen dort der Jungfrau von Guadalupe die
Ehre. Mit 7,5 Millionen Besuchern folgt das süditalienische
San Giovanni Rotondo, Wohn- und Sterbeort des in
Italien äußerst populären Pater Pio. An dritter Stelle in der Statistik
der Wallfahrtsorte rangiert das brasilianische
Aparecida mit jährlich 7,3 Millionen Pilgern.
Es folgen mit jeweils etwa fünf Millionen Besuchern Stätten wie
Lourdes, wo
Maria der Bernadette
Soubirous erschien, dem Montmartre von Paris
in Frankreich, Tschenstochau / Częstochowa in
Polen, Fátima in Portugal mit der
Marienerscheinung vor Lúcia de Jesus und ihren Gefährten,
Luján bei Buenos Aires in Argentinien sowie der
Besuch bei Antonius in der Basilika
Sant'Antonio in Padua in Italien. Gleich
dahinter kommen mit etwa 4,5 Millionen Besuchern jährlich die Wallfahrt zu
Jakobus nach
Santiago de Compostela in Spanien sowie zu
Franziskus nach
Assisi und das Marienhaus in
Loreto in Italien. Nach Israel pilgern dagegen
jährlich nur etwa zwei Millionen Menschen, etwa ebenso viele wie zum afrikanischen Petersdom
in
Yamoussoukro an der Elfenbeinküste.
Umfangreiche Informationen besonders zu Jakobswegen und Santiago de Compostela, aber auch zu Wallfahrten nach Jerusalem, Rom oder zum Apostelgrab nach Trier bieten Thekla Schrange & Aloys Schäfer auf ihrer Webseite Wir pilgern auf dem Jakobusweg.
Die Basilika Sant'Antonio in Padua ist täglich von 6.15 Uhr bis 19 Uhr - sonntags bis 19.30 Uhr geöffnet, die Kapelle der Reliquien aber nur werktags von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14.30 Uhr bis 19 Uhr, sonntags durchgehend von 8 Uhr bis 19 Uhr. (2021)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 24.03.2023
Quellen:
•
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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