Ökumenisches Heiligenlexikon

Basilianerorden


Als Basilianer werden alle Mönchsgemeinschaften bezeichnet, die nach den von Basilius dem Großen aufgestellten Regeln leben. Er hat keine eigentliche Ordensregel wie später z. B. Benedikt von Nursia verfasst, aber in Schriften und Predigten über das Mönchsleben Hinweise gegeben, die von anderen griechischen und ägyptischen Mönchsvätern weiterentwickelt wurden.

Die Orthodoxen Kirchen kennen keine Mönchsorden, sie können also streng genommen nicht als Basilianer bezeichnet werden. Deren Lebensform ist aber der Ursprung der Basilianermönche, die sich im Abendland in der Tradition der ägyptisch-griechischen Mönche entwickelt haben. Ab dem 6. Jahrhundert wurden die Basilianer hier meist durch die Benediktiner verdrängt, nur wenige Klöster im Süden Italiens - der teilweise bis 1071 unter byzantinischer Herrschaft stand - konnten ihre Eigenständigkeit bewahren; sie wurden dann als Basilianerorden organisiert und ihre Lebensform als Basiliusregel bezeichnet. Der katholische Mönchsorden bestand dann aus mit der römisch-katholischen Kirche unierten wie aus lateinischen Gemeinschaften.

Basilianer haben sich v. a. in Italien erhalten. Roger I. von Sizilien, Graf von Kalabrien, und sein Sohn, König Roger II., förderten das Ordensleben, letzterer schuf Mitte des 12. Jahrhunderts mit dem ArchimandritenEin Archimandrit (aus griech.„αρχή, Anfang” und „μάνδρα, Unterkunft”) ist in den östlichen und orthodoxen Kirchen der vorgeordnete Vorsteher eines oder mehrer Klöster, entsprechend etwa dem westlichen Erzabt. Er steht hierarchisch über dem Hegumen. Der Begriff wird auch als besonderer Ehrentitel für orthodoxe Priestermönche verwendet. am Kloster San Salvatore in Messina eine Führungsgestalt, Lukas wurde der erste Amtsinhaber; ähnlich wurde das auch für Lukanien und die Basilikata organisiert. 1573 wurde dann eine Reformkongregation gegründet, die auch für die Basilianer zuständig war und sich mit den um 1560 gegründeten spanischen Basilianern vereinigte; die Regel folgte nun der der Benediktiner im Kloster Montecassino. Das letzte Basilianerkloster ist heute das Kloster Santa Maria in Grottaferrata bei Rom.

Kloster Santa Maria in Grottaferrata
Kloster Santa Maria in Grottaferrata

Daneben unterstehen die etwa 90 Mönche der mit Rom unierten Melkitischen Griechisch-Katholischen Kirche, die im im Nahen Osten - v. a. im Libanon - ihre Heimat hat sowie die der Ruthenischen Griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine der heutigen Basilianerregel.

Heilige und Selige der Basilianer:

Andreas Alexander Scheptyzkyj
Antonius von Gerace
Arsenius von Armo
Augustinus und Paulinus
Barlaam von Kalabrien
Bartholomäus der Jüngere
Bartholomäus von Simeri
Basilius „der Große”
Berthold von Kalabrien
Chremes, Abt, Bekenner auf Sizilien
Conon von Naso
Cyprian von Calamizzi
Elias der Jüngere
Elias Speleota
Falko von Palena und Nikolaus der Grieche
Frankus von Assergi
Gerasimus
Gislenus
Gregor von Burtscheid
Gregor von Fragalate und Gefährten
Hugo von Nucaria
Jejunius von Gerace
Johannes
Johannes „Theristos”
Johannes von Spanien
Josaphat Kocyłowski
Josaphat Kunzewitsch
Josaphata Hordashevska,
Joseph der Hymnenschreiber
Joseph von Casole
Laurentius von Frazzanò
Leo
Leo Lukas
Leo von Catania
Lukas
Lukas Casali
Lukas von Carbone
Lukas von Demenna
Lukas von Taormina
Nicander und Gefährten
Nikodemus von Mammola
Nikodemos von Tismana
Nikolaus Politi
Nilus der Jüngere
Nona
Philaret
Philaret
Reginald von Fallascoso
Rosalia von Palermo
Sabas der Jüngere
Sabas von Mar Saba
Silvester
Simon vom Monte Mercurion
Stanislaus von Litauen => Gastold von Vilnius und Gefährten
Theoctistus
Theodard
Theodora von Rossano
Vitalis von Castronovo
Zacharias „der Engelsgleiche”
Zosimus





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.12.2022

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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