Trappistenorden
Die Trappisten sind im 17. Jahrhundert als Reformzweig aus dem Zisterzienserorden entstanden und bilden einen eigenen Orden, der sich durch strenge Schweige-Regeln sowie strikte, weltabgeschiedene Buß- und Gebetsübungen auszeichnet.
1662 führte Armand Jean Le Bouthillier de Rancé, ein Patenkind von Kardinal Richelieu, der nach dem Ende seiner politischen Laufbahn 1664 das Amt des Abtes im Kloster La Trappe der Zisterzienser im heutigen Soligny-la-Trappe übernahm, dort Reformen und eine strenge Askese ein. Die Mönche lehnten mehrheitlich ihren neuen Abt und seine Regeln ab, drohten ihn zu erstechen bzw. im Klosterteich zu ertränken. Dennoch führte er mit den reformwilligen Mönchen die Regeln ein; diese wurden so berühmt, dass die Anhänger den Namen Trappisten erhielten. Bei seinem Tod im Oktober 1700 lebten in La Trappe an 90 Mönche, es gab fünf weitere Abteien und einen Frauenkonvent, in denen man seine Regel befolgte. 1792, während der Zeit der Französischen Revolution, wurden die Trappisten vertrieben, wanderten daraufhin in die Schweiz, nach Russland sowie nach Deutschland aus und kehrten 1814 nach Frankreich zurück.
1892 wurden alle reformierten Zisterzienserklöster zu einem unabhängigen Orden vereinigt.
1902 erhielt er den Namen Reformierte Zisterzienser
oder Zisterzienser der strengen Observanz
. Nach dem
2. Vatikanischen Konzil wurde einigen Trappistenklöstern die Lockerung
ihrer Disziplin gewährt.
Diejenigen Trappisten, die immer noch die traditionelle Regel befolgen, gehören zu den asketischen Orden der katholischen Kirche. Ihr Tagesablauf umfasst Gebete, Lektüre und Handarbeit. Sie essen, schlafen und arbeiten in völliger Stille und essen weder Fleisch, Fisch noch Eier. De Rancé verbot auch jegliche intellektuelle Tätigkeit; dagegen fördern die heutigen Trappisten die Gelehrsamkeit.
Die Ordensmitglieder unterscheiden sich in Laienbrüder und KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.. Ihre Kleidung ist das weiße Ordensgewand mit naturfarbenem Gürtel und schwarzem Schulterkleid. Wie bei den Männern gibt es auch bei den Frauen entsprechende Orden der Trappistinnen.
In den frühen 1980er Jahren gab es weltweit über 60 Trappistenklöster mit etwa 3000 Mönchen und Nonnen.
Das letzte Trappistenkloster in Deutschland, der Konvent in Mariawald, wurde 2018 aufgelöst, weil das Durchschnittsaler der zehn verbliebenen Mönche mit 84 Jahren damals keine Eigenständigkeit mehr erlaubte. Weiter existieren die beiden deutschen Frauenklöster Maria Frieden in Dahlem in der Nordeifel und Gethsemani im nordpfälzischen Dannenfels. Das letzte Männerkloster der Trappisten im deutschsprachigen Raum ist das Stift Engelszell in Engelhartszell in Oberösterreich, das die Trappisten 1925 übernahmen.
Der Trägerverein, der den ehemaligen Trappistenkonvent Mariawald nun verwaltet, informiert auf seiner Homepage.
Die Kirche des Klosters Mariawald in der Eifel ist täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (2021)
Heilige und Selige des Trappistenordens:
• Armand Jean Le Bouthillier de Rancé
• Benedikt-Joseph Labre
• Charles de Foucauld
• sieben Trappisten => Peter Lucian Claverie und die Märtyrer in Algerien
• Cyprian Tansi
• Franz Pfanner
• Karl Franken
• Maria-Joseph Cassant
• Maria Gabriela Sagheddu
• Pio Heredia Zubia und weitere 15 Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges
• Rafael Arnáiz Barón
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 23.07.2024
Quellen:
•
• http://www.gcatholic.org/orders/067.htm - abgerufen am 25.12.2022
• http://www.vaticannews.va/de/papst/news/2018-01/aus-fuer-deutsche-trappisten-abtei-mariawald-in-der-eifel-.html - abgerufen am 25.12.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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