Agnes von Montepulciano
Gedenktag katholisch: 20. April
gebotener Gedenktag im Dominikanerorden
Name bedeutet: die Reine (griech.)
Agnes aus der wohlhabenden Familie Segni trat im Alter von neun Jahren - angeblich gegen den Widerstand ihrer Eltern,
die für sie ein weltliches Leben im Reichtum planten - ins Kloster der Sorelle del Sacco
, der
Bettelschwestern
in Montepulciano
ein. Von dort wurde sie wegen ihrer besonderen Frömmigkeit schon mit 15 Jahren zusammen mit ihrer Meisterin Margarete
nach Proceno entsandt, wo sie ein neues Kloster
gründete. Aufgrund besonderer päpstlicher Erlaubnis wurde sie die erste Äbtissin des neuen Klosters, das schnell ob
seiner strengen Einhaltung der Ordensregel Bekanntheit erlangte. Auf Bitten aus ihrer Heimat kehrte sie nach
Montepulciano zurück und gründete dort 1306 ein neues Kloster, dem sie zunächst die
Augustinerinnenregel gab und in dem sie als Priorin wirkte. Auf
ihren Wunsch hin wurde dieses Kloster 1311 dem Dominikanerorden unterstellt, Agnes
leitete es bis zu ihrem Tod.
Agnes' besondere Verehrung galt dem Jesuskind und seiner Mutter. In ihrer Heimatstadt mahnte sie immer wieder zu Frieden und Eintracht.
Raimund von Capua verfasste in seiner Zeit als Spiritual des
Klosters von Agnes in Montepulciano ab 1363 ihre
Lebensgeschichte. Katharina von Siena verehrte Agnes und nannte sie
glorreiche Mutter
; in einem Brief an Agnes' Nachfolgerin als Priorin im
Kloster in Montepulciano erinnerte sie, dass
Agnes euch ständig in der wahren Demut unterwies und auch ein Vorbild darin war. Denn die Demut war die Haupttugend,
die sich bei ihr fand. Und das wundert mich auch nicht im geringsten, da sie das besaß, was eine Braut besitzen muss, die
das Verlangen trägt, der Demut ihres Bräutigams nachzufolgen.
Anlässlich der Feiern zum 700. Geburtstag von Agnes wurden ihre Gebeine 1968 in die 1879 für sie erbaute Kapelle in Proceno gebracht.
Kanonisation:
Agnes wurde 1608 durch Papst Paul V. seliggesprochen; Papst Benedikt XIV. sprach sie
am 10. Dezember 1726 heilig.
Patronin
von Montepulciano
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.10.2019
Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• https://www.newadvent.org/cathen/01213c.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XVI, Herzberg 1999
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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