Ökumenisches Heiligenlexikon

Babylas und seine Kinder

syrischer Name: ܒܒܘܠܐ - Bābūlā

5 Gedenktag katholisch: 24. Januar
gebotener Gedenktag im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Mailand und dem Ambrosianischen      Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet. Teil des Bistums Lugano: 23. Januar

5 Gedenktag orthodox: 4. September

4 Gedenktag armenisch: 4. September
liturgische Feier am 4. Montag nach Pfingsten

4 Gedenktag koptisch: 23. Januar
liturgische Feier am 4. Montag nach Pfingsten
Niederlegung der Gebeine der Kinder: 22. September (?)

5 Gedenktag syrisch-orthodox: 23. Januar, 24. Januar, 25. Januar, 2. Freitag nach Ostern, 4. September, 5. September, 22. September, 23. September, 24. September

Name bedeutet: der Nabob - ein Mensch mit großem Reichtum (latein.)

Bischof von Antiochia, Märtyrer
250/251 in Antiochia, heute Antakya / Hattay in der Türkei


Statue in der Kathedrale in Pamplona in Spanien
Statue in der Kathedrale in Pamplona in Spanien

Babylas war ab etwa 238 Bischof von Antiochia. Nach dem Bericht von Bischof Leontios dem Eunuch, der gut 100 Jahre später Patriarch von Antiochia war, verweigerte Babylas Kaiser Philippus Arabs und dessen Frau den Zutritt zu seiner Kirche, bis sie Buße für die Ermordung des Vorgängers, Kaiser Gordian III., geleistet hatten - dass Philippus am Tod seines Vorgängers schuldig wurde, ist bis heute umstritten -, was diese daraufhin taten. Babylas starb als Märtyrer; Eusebius berichtet vom Tod im Gefängnis in Folge der Misshandlungen, Johannes Chrysostomus von Enthauptung. Das Martyrium erlitt er zusammen mit seinen drei - nicht 33, wie fälschlicherweise im Syrischen Martyrologium angegeben - Kindern, deren Namen Gregor von Tours mit Urbanus, Prilidanus und Epolonus wiedergibt. Gelegentlich wird auch noch deren Mutter Theodoula (Eusebia) hinzugesetzt.

In der Syrisch-Orthodoxen Kirche werden die Namen der Kinder überliefert mit Barbadus (Bar Abidos, Barbiros), zwölf Jahre alt, Apollonius (Apolos, Aipolio, Paulus), neun Jahre alt, und Urbanus (Urabas, Barnabas), sieben Jahre alt. Die Orthodoxen Kirchen verehren auch deren Mutter Christodula.

Kaiser Gallus ließ um 352 nahe Babylas' Grab in Daphne - dem heutigen Harbiye bei Antakya - eine neue Kirche an der Stelle eines früheren Apollon-Heiligtums errichten und seine Gebeine dorthin überführen - dies war die erste Translation von Märtyrerreliquien in der Geschichte der Kirche. Dadurch sei das Orakel an dieser Stelle, der Quelle der Kastalia - einer Jungfrau der griechischen Mythologie, die hier auf der Flucht vor den Nachstellungen Apollons stürzte und starb - verstummt. Gallus’ Bruder, Kaiser Julian, ließ Babylas' Gebeine wieder entfernen und den Ort entsühnen; der Tempel des Apollon brannte dann im Oktober 362 ab. Reliquien von Babylas wurden im 4. Jahrhundert an verschiedene Orte überführt. Johannes Chrysostomus hielt am Ort des Grabes eine Lobrede auf Babylas, der zum Hauptheiligen von Antiochia wurde. Die über ihn überlieferten Märtyrerakten sind geschichtlich wertlos.

Mosaik aus Daphne, 2. Jahrhundert, im  Museum in Antakya
Mosaik aus Daphne, 2. Jahrhundert, im Museum in Antakya / Hattay

Patron gegen Rheumatismus, Arthritis und Osteoporose

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 06.09.2023

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.