Ökumenisches Heiligenlexikon

Josef Cafasso

italienischer Name: Giuseppe

1 Gedenktag katholisch: 23. Juni
gebotener Gedenktag bei den Salesianern Don Boscos
Messe an einigen Orten: 27. Juni

Name bedeutet: Gott hat hinzugefügt (hebr.)

Priester
* 15. Januar 1811 in Castelnuova, heute Castelnuovo Don Bosco bei Asti in Italien
23. Juni 1860 in Turin in Italien


Pfarrkirche und nach Cafasso benannter Platz in Castelnuova Don Bosco
Pfarrkirche und nach Cafasso benannter Platz in Castelnuova Don Bosco

Josef war das dritte Kind wohlhabender Bauern; seine jüngere Schwester Marianna wurde später die Mutter von Joseph Allamano. Josef besuchte das damalige Priesterseminar in Chieri bei Turin und wurde 1833 zum Priester geweiht. Für seine weitere Ausbildung ging er ins Konvikt am Sanktuarium Santa Maria della Consolazione in Turin, wo er dann als Professor für Moraltheologie arbeitete und 1848 dessen Rektor wurde. Zu seinen Schülern gehörten Johannes Don Bosco und Clemens Marchisio.

Josefs Ziel war, wahre Hirten mit reichem inneren Leben und großem Eifer in der Seelsorge heranzubilden, dem Gebet treu, tatkräftig in der Verkündigung und in der Katechese, hingebungsvoll in der Feier der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. und im Dienst der Beichte, nach dem Vorbild, das vom heiligen Karl Borromäus und vom heiligen Franz von Sales verkörpert und durch das Konzil von Trient gefördert wurde, sagte Papst Benedikt XVI. 2009.

Josef Cafasso besucht Gefangene, Glasbild im Sanktuarium Santa Maria della Consolazione in Turin
Josef Cafasso besucht Gefangene, Glasbild im Sanktuarium Santa Maria della Consolazione in Turin

Josef Cafasso stand Johannes Don Bosco, den er 25 Jahre lang geistlich begleitete, bei der Gründung des Salesianerordens zur Seite und er unterstützte Josef Cottolengo. Mit ihnen befruchtete er das Gemeindeleben in Turin; als geistlicher Begleiter und Ratgeber hatte er großen Einfluss auch auf viele Laien und konnte dies auch politisch geltend machen.

Denkmal an der Rondò della Forcain Turin
Denkmal an der Rondò della Forcain Turin

Mit persönlichen Mitteln und Spenden half Josef den Armen. Sein besonderes Anliegen waren Gefangene, er setzte sich ein für eine Reform des Strafvollzugs und der Haftbedingungen im so genannten neuen Gefängnis. Seine besondere Zuwendung galt den zum Tod Verurteilten, er begleitete 57 Menschen auf ihrem Weg zur Hinrichtung. Er besuchte sie, tröstete sie, unterwies sie im Glauben und hörte ihre Beichte. Die Turiner Zeitgenossen bezeichneten ihn bald als den Galgenpriester.

Josef Cafassos Grab ist im Sanktuarium Santa Maria della Consolazione in Turin. An der damaligen Hinrichtungsstelle an der Rondò della Forca in Turin wurde Josef 1960 ein Denkmal errichtet.

Liegefigur im Sanktuarium Santa Maria della Consolazione in Turin
Liegefigur im Sanktuarium Santa Maria della Consolazione in Turin

Kanonisation: Josef Cafasso wurde am 3. Mai 1925 durch Papst Pius XI. selig- und am 22. Juni 1947 durch Papst Pius XII. heiliggesprochen.
Patron der Gefängnisseelsorger, der Gefangenen und der zum Tode Verurteilten

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

In dem 1986 geschlossenen neuen Gefängnis in Turin gibt es samstags und sonntags verschiedene Führungen, hierzu ist Voranmeldung unter www.museolenuove.it nötig, die Gebühr für die Führungen beträgt 8 €. (2022)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 18.07.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• https://it.wikipedia.org/wiki/Giuseppe_Cafasso - abgerufen am 17.09.2022
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/hl-giuseppe-cafasso-art-239539 - abgerufen am 18.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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