Ökumenisches Heiligenlexikon

Justus Jonas

1 Gedenktag evangelisch: 9. Oktober

Name bedeutet: der Gerechte (latein.)

Jurist, Reformator
* 5. Juni 1493 in Nordhausen in Thüringen
9. Oktober 1555 in Eisfeld in Thüringen


Portal des Collegiums Maius in Erfurt, heute Sitz des Landeskirchenamtes der Evangelisch-lutherischen Kirche
Portal des Collegiums Maius in Erfurt, heute Sitz des Landeskirchenamtes der Evangelisch-lutherischen Kirche

Justus Jonas - an der Stelle seines Geburtshauses in Nordhausen steht heute eine großes Gebäude der Post - studierte Jura am damaligen Collegium Maium in Erfurt und wurde dann dort Professor. In Studien der Schriften von Erasmus von Rotterdam fand er den Weg zur Theologie. 1521 wurde er Professor an der 1502 gegründeten damaligen Universität Leucorea - heute die Stiftung Leucorea mit wissenschaftlichen Instituten - in Wittenberg und wohnte in der Canzley - heute ein Hotel - gegenüber der Schlosskirche.

„Alte Canzley” in Wittenberg
Alte Canzley in Wittenberg

Justus Jonas sorgte mit Kirchenvisitationen für die Durchführung der Reformation in Kursachsen und in Meißen.

Marktkirche Unser Lieben Frauen in Halle
Marktkirche Unser Lieben Frauen in Halle

Auch in Halle, das Erzbischof Albrecht von Mainz unterstand, setzte er mit seinem Wirken in der Marktkirche Unser Lieben Frauen ab 1541 die Reformation durch, wobei es heftige Widerstände der Dominikaner und Franziskaner gab und ein Ordensmann sogar mit der Axt auf Jonas zuging, was aber den großen Zulauf der Bevölkerung nicht verhinderte. 1543 verfasste Justus Jonas die neue Kirchenordnung für Halle, 1544 ernannte ihn der Rat der Stadt uzum Superintendenten. Nach dem Interim kehrten 1546 die katholischen Stadtherren, die Erzbischöfe von Magdeburg, wieder nach Halle zurück, Justus Jonas wurde entlassen; erst nachdem Halle 1547 wieder vom Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen zurückerobert worden war, konnte Jonas zurückkehren. 1551 wurde er Prediger am Fürstenhof auf der Veste in Coburg.

Kirche St. Nikolai - heute Dreifaltigkeitskirche - in Eisfeld
Kirche St. Nikolai - heute Dreifaltigkeitskirche - in Eisfeld

1552 organisierte Justus Jonas - nachdem dort die erzwungene Gegenreformation gescheitert war - das protestantische Kirchenwesen in Regensburg in der Neupfarrkirche, 1553 wurde er Superintendent in Eisfeld. Er war Martin Luther und Philipp Melanchthon eng verbunden, war auch bei Luthers Tod 1546 in Eisleben anwesend und hielt ihm die Grabrede bei der Bestattung in der Schlosskirche in Wittenberg.

Justus Jonas wurde auf dem Alten Friedhos in Eisfeld bestattet; dort findet bis heute jedes Jahr an seinem Todestag eine Gedenkfeier statt.

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Die Veste in Coburg ist täglich von 9.30 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.09.2024

Quellen:

• https://www.alte-canzley.com/de/geschichte - abgerufen am 12.10.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.