Katharina Labouré
französischer Name: Cathérine Zoë
Gedenktag katholisch: 31. Dezember
Vision des wundertätigen Medaillons: Fest bei den Vinzentinern / Lazaristen und den Barmherzigen
Schwestern, gebotener Gedenktag bei den Monfortanern; nicht gebotener Gedenktag im Bistum Asidonia-Jerez de la Frontera,
Messe an einigen Orten: 27. November
gebotener Gedenktag bei den bei den Vinzentinern / Lazaristen und bei den Barmherzigen
Schwestern: 28. November
Name bedeutet: die Reine (griech.)
Katharina Labouré war das neunte von 17 Kindern einer Bauernfamilie. Zunächst als Dienstmagd tätig, trat sie 1830 in Paris den Vinzentinerinnen bei. Diese Berufung hatte sie visionär vorausgesehen: sie träumte von einem kranken Priester, der sie zu einem Kranken rief. Er selbst erwies sich als dieser Kranke und verhieß Katharina, der Dienst an Kranken werde der ihr von Gott zugedachte Platz im Leben sein. Als sie nach ihrem Eintritt in den Orden ein Bild seines Gründers Vinzenz von Paul sah, erkannte sie diesen als den Priester aus ihrem Traum wieder.
Katharina hatte schon als Novizin am 27. November 1830 die Vision, die einem in der katholischen Welt bis
heute sehr weit verbreiteten, als wundertätigen Medaillon geltenden zugrunde liegen: es zeigt
Maria auf dem Erdball stehend und aus ihren offenen Händen Strahlenströme der Gnade
auf die Erde ausgießend. Auch die Rückseite wurde Katharina geoffenbart: ein großes M
, darüber ein Kreuz, darunter
das mit einer Dornenkrone umfasste Herz Jesu und das vom Schwert
durchbohrte Herz von Maria, das Ganze umgeben mit zwölf Sternen. Wer dieses Medaillon um den Hals trägt, der wird große
Gnaden empfangen
, hatte Maria in der Vision versprochen. In der Tat knüpften sich von Anfang an seltsame und wunderbare
Heilungserfahrungen an dieses Medaillon, so dass es im Volksmund schnell das wundertätige Medaillon
genannt wurde.
Mit diesem Medaillon nahm die Marienfrömmigkeit in ganz Europa einen ungeheuren Aufschwung; die Verkündigung des Dogmas der
unbefleckten Empfängnis Marias durch Papst
Pius IX. 1854 hat auch im Siegeslauf dieser Medaille und der Verbreitung dieser
volkstümlichen Mariologie
ein Motiv.
Katharina hatte über diese Erscheinungen zeitlebens geschwiegen und sich nur ihrem Beichtvater anvertraut, der dann für die Prägung der Medaille sorgte. Bis zu ihrem Tod war sie in der Pflege, in der Küche und an der Pforte in einem Altenheim in Paris tätig.
1933 ließ Kardinal Verdier im Hinblick auf Katharinas Seligsprechung ihr Grab öffnen. Ihr Leib war unversehrt, obwohl er 56 Jahre in einem feuchten Grab gelegen hatte; selbst die Augen der Toten haben ihre blaue Farbe behalten. Man legte ihren Leib in einen Glasschrein, der noch heute in der Mutterhauskapelle der Vinzentinerinnen in der Rue du Bac in Paris steht. Die Kapelle wurde zu einem bekannten und stark besuchten Wallfahrtsort.
Der Innsbrucker Dogmatiker Josef Niewiadomski weist darauf hin, dass die Erscheinung
Marias vor Katharina Labouré der Urknall der Erscheinungen
war, der am
Anfang einer großen Reihe weiterer Erscheinungen wie der von La
Salette, vor Maria Bernhardine Soubirous in
Lourdes oder in
Fátima war. Das sei in einer Epoche der ungeheuren
Wirren
- der Französischen Revolution und der darauf folgenden Nationalismen - geschehen und als Phänomen der
Volksfrömmigkeit zu verstehen: Eine ganz einfache, normale Nonne – keine Äbtissin, also nicht jemand, der
Definitionsmacht hat über die Wirklichkeit. Die Frucht dieser Erscheinungen ist eine Wundertätige Medaille, die sich
weltweit verbreitet. Die Botschaft ist klar: Zuversicht, egal was kommen mag.
1
Kanonisation: Katharinas Seligsprechung nahm Papst Pius XI. am 28. Mai 1933 vor, die Heiligsprechung erfolgte am 27. Juli 1947 durch Papst Pius XII.
1 ▲ http://de.radiovaticana.va/news/2017/07/04/marienerscheinungen_-_volksfr%C3%B6mmigkeit_trifft_doktrin/1322975
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 28.10.2020
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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