Ökumenisches Heiligenlexikon

Landelin von Crespin

auch: Lando, Landolin
auch: von Lobbes

1 Gedenktag katholisch: 15. Juni
Übertragung der Gebeine: 21. September
Ankunft der Gebeine im Kloster Flechtdorf: 15. August
Übertragung der Gebeine nach Paderborn 28. November

Name bedeutet: der Kleine vom Land (althochdt.)

Abt in Crespin
686 in Crespin in Frankreich


Franz Xaver Nissl: Figur über dem Beichtstuhl, 1774, in der Kirche des Klosters in Fiecht
Franz Xaver Nissl: Figur über dem Beichtstuhl, 1774, in der Kirche des Klosters in Fiecht

Landelin, Sohn einer adeligen fränkischen Familie, lebte in jungen Jahren der Überlieferung nach unter dem Namen Maurosus als Räuber. Er wurde durch Autbert von Cambrai bekehrt und unternahm dreimal Wallfahrten zu den sieben Pilgerkirchen in Rom. Er wurde zum Priester geweiht und später Mönch und gründete in Autberts Auftrag um 665 das Kloster in Lobbes und anschließend das Kloster im benachbarten Aulne - dem heutigen Leernes -; dieses neue Kloster stattete er mit von den Merowingerkönigen geschenktem Grundbesitz aus. Zudem gründete er 657 das Hilarius von Poitiers geweihte damalige Kloster in Wallers - dem heutigen Wallers-en-Fagne - bei Maubeuge und um 670 das Kloster in Crespin, wo er Abt war.

Eine erste Erhebung der Gebeine von Landelin geschah am 15. Juni 770 durch Bischof Gottfried von Cambrai, Reliquien kamen um 836 nach Paderborn. Eine weitere Erhebung erfolgte am 21. September 1105; dann wurden Reliquien an mehrere Orten gebracht, so nach Cambrai, ins Kloster nach Flechtdorf - heute Ortsteil von Diemelsee - in der Diözese Paderborn und von dort ins damalige aus einer Gemeinschft von Einsiedlerinnen hervorgegangene und dann von Augustinernonnen bewohnte Kloster Odacker nahe Hirschberg bei Warstein. 1648 kam seine Kopfreliquie in den Dom nach Osnabrück.

Das Kloster Aulne im heutigen Leernes wurde 974 von den Benediktinern aufgegeben, später siedelten sich Augustiner-Chorherren an. 1147/48 wurde das Kloster auf Anweisung des Bischofs Heinrich II. von Lüttich als Zisterzienserkloster neu gegründet. Im 15. Jahrhundert wurde es im Zug der Kriege der Burgunder gegen Lüttich geplündert, im 16. Jahrhundert gab es Überfälle der Geusen und der Franzosen, in der Französischen Revolution wurde es um 1794 aufgelöst und niedergebrannt, Ruinen sind erhalten. Das Kloster Odacker wurde ab 1513 von Benediktinerinnen bewohnt, in der Säkularisation wurde das Kloster 1804 abgebrochen, nur die um 1700 erbaute Tortenkapelle bleib erhalten.

Attribute: als Einsiedler vor einer Quelle betend, mit Geißel

Der Dom in Osnabrück ist täglich von 7 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2024)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 28.10.2024

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Bruno W. Häuptli. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XXIV, Nordhausen 2005 Infotafel an der

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.