Martialis von Limoges
französischer Name: Martial
Gedenktag katholisch: 30. Juni
Niederlegung der Gebeine: 18. Februar
bei den Franziskanern in Aquitanien: 7. Juni
Hochfest auf Lanzarote: 7. Juli
Übertragung der Gebeine: 9. Juli, 31. August
in Limoges: Übertragung der Gebeine: 10. Oktober
Name bedeutet: der dem (Gott des Kampfes) Mars Geweihte (latein.)
Martialis war der Überlieferung nach der erste Bischof von Limoges.
Nach Gregor von Tours war Martialis einer der sieben Missionare, die um 250 als Bischöfe in Gallien wirkten. In späterer Zeit wurde er als Schüler von Petrus bezeichnet. In Marsat bei Clermont-Ferrand wird erzählt, dass Martialis an der Stelle des später von Calminius von Aquitanien für seine Frau errichteten Klosters eine Marienstatue niedergelegt habe, die auch Gregor von Tours besuchte, wobei er nach seinem Bericht Zeuge eines von ihr bewirkten Wunders wurde.
An Martialis' Grab ereigneten sich Wunder, 848 wurde darüber die Abtei St-Martial gegründet. Ende des 10. Jahrhunderts
wurde er im Zusammenhang mit der Gottesfriedensbewegung
zu einem der wichtigsten Heiligen Galliens. Eine angeblich
von einem seiner Schüler verfasste Lebensgeschichte machte ihn zum jüngeren Vetter von
Petrus und zum Gefährten Jesu;
demnach soll er beim letzten Abendmahl das Handtuch gehalten haben und auch bei der
Himmelfahrt Christi und dem
Pfingstgeschehen zugegen gewesen sein. Zweifeln von Zeitgenossen wurde mit einer
Reihe von Fälschungen entgegengetreten; noch 1854 gestattete die vatikanische
Ritenkongregation, Martialis als Apostel
zu verehren.
1028 wurde eine neue, als Pilgerkirche am Santiago-Weg errichtete Basilika Martialis geweiht. Im späten Mittelalter entstand der noch heute lebendige Brauch, Martialis' Reliquien alle sieben Jahre in feierlicher Prozession durch Limoges zu führen.
Patron von Limoges
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 10.06.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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