Sandrad
auch: Sanderad
Gedenktag katholisch: 24. August
Name bedeutet: der Wehrmann (griech. - althochdt.)
Sandrad war Benediktinermönch im Kloster St. Maximin in Trier und dann an St. Pantaleon in Köln, wo ihn Erzbischof Gero kennen und ihn als Anhänger der Reformen von GorzeDie Reformen von Gorze gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Gorze in Lothringen. Sie standen im Gegensatz zur den Reformen von Cluny; ihr Ziel war ein Mönchtum unter weltlicher Herrschaft, befreit von der Einflussnahme der örtlichen Bischöfe. Die Reformen von Gorze kamen v. a. in Lothringen zum Tragen; entsprechende Reformen in Deutschland gingen aus vom reformierten Kloster St. Maximin in Trier. schätzen lernte. Sandrads Versuch, das Kloster in St. Gallen in der Schweiz dieser Reform zu unterziehen, scheiterte allersdings. Sandrad war Mitglied der Hofkapelle bei Kaiser Otto dem Großen und Beichtvater von dessen zweiter Frau Adelheid und stand im Ruf großer Strenge und Frömmigkeit. Nachdem Erzischof Gero in Gladbach die ursprünglich in der ersten Gladbacher Kirche - an der Stelle der heutigen Citykirche - bewahrten, dann zum Schutz beim Einfall der Ungarn 954 in einem hohlen Stein versteckten Gebeine der Märtyrer Vitus (Veit), Cornelius, Cyprian von Karthago, Chrysanthus und Barbara 1 entdeckt hatte, ließ er an der Stelle der Auffindung ein Vitus geweihtes Kloster errichten - das heutige Münster - und setzte Sandrad als Abt ein. 976 wurde Warin Geros Nachfolger als Erzbischof von Köln; um 982 vertrieb dieser Abt Sandrad aus Gladbach, weil er ihm zu große Nähe zum Bischof von Lüttich vorwarf, und setzte einen Abt ein, der schnell das Vermögen, die Besitzungen und die Reliquien verschleuderte. Sandrad wurde von Kaiserin Adelheid als Abt im Kloster Weissenburg / Wissembourg im Elsass eingestzt, bis Warin ihn wieder zurückrief.
Ob Sandrads Tugenden wurde schon bald der Jahrestag seines Todes in
Gladbach festlich begangen. Die Nachrichten über
Sandrad stammen aus der um 1090 verfassten Gründungsgeschichte der
Abtei Gladbach. Das
Benediktinerkloster in Gladbach wurde in der Säkularisation 1802 aufgelöst, die
Kirche wurde 1804 als Hilfskirche
der Pfarrei Gladbach; sie wurde 1974 anlässlich des Katholikentages in
Mönchengladbach und der 1000-Jahr-Feier der Abteigründung von Papst Paul VI. zur
päpstlichen Basilica minor erhoben.
1 ▲ So die Überlieferung. Tatsächlich waren es wohl nicht Reliquien von Barbara, sondern die von Chrysanthus' Gefährtin Daria.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.03.2021
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• Karl-Heinz Schumacher: Das Münster St. Vitus in Mönchengladbach. Rheinischer Verein für Kunststätten, Köln 2013
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.