Ursula Benincasa
italienischer Name: Orsola
Gedenktag katholisch: 20. Oktober
Name bedeutet: kleine Bärin (latein.) oder: kleines Schlachtross (german.)
Ursula, Tochter des mit Katharina von Siena verwandten Girolamo
Benincasa, der aus Siena stammte, wollte bei
den 1538 gegründeten Kapuzinerinnen ins
Kloster Santa Maria di Gerusalemme in Neapel
eintreten, wurde aber abgelehnt. Um 1581 zog sie sich dann als Einsiedlerin ins
Castel Sant'Elmo auf dem Vomero-Hügel in
Neapel zurück, wo sich ihr bald schon Gefährtinnen anschlossen. Sie empfing Erscheinungen und Offenbarungen und reiste
zu Papst Gregor XIII. nach Frascati, der eine
Kommission zu deren Prüfung ernannte und die dann ihre Tugenden anerkannte; eines der Mitglieder war
Philipp Neri. Im Castel Sant'Elmo errichtete Ursula 1582 ein Haus
für Büßerinnen, die Congregazione delle oblate della SS. Concezione di Maria
, Kongregation der Hingegebenen an die
heiligste Empfängnis der Maria
, die sich der Erziehung der Jugend
widmete, und nach einer Vision 1617 die Congregazione dell'Immacolata Concezione di Maria Vergine
, die
Kongregatioe der Einsiedlerinnen der unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria
, deren Nonnen sich dem kontemplativen
Gebet widmeten und damit die Arbeit der Oblaten unterstützten.
Von den Menschen in Neapel wurde Ursula als Heilige betrachtet. Aber 1614 kam es zu Auseinandersetzungen mit Julia Di
Marco, einer Tertiarin der Franziskaner von
Santissima Annunziata Maggiore, die ebenfalls
von vielen als Heilige betrachtet wurde; während die Theatiner Ursula unterstützten,
hatte Julia die Sympathien der Jesuiten; der Konflikt endete nach Eingreifen des
apostolischen Nuntius von Neapel in Rom mit einer Anklage Julias als Ketzerin und ihrer Gefangenschaft in der dortigen
Engelsburg
. Vor ihrem Tod wollte
Ursula ihre Gemeinschaften den Theatinern unterstellen, was diese aber ablehnten.
Nach Ursulas Tod wurde ab 1620 nahe dem Castel
Sant'Elmo mit dem Bau des Klosters Santa Maria
di Montesanto - heute genutzt von der privaten Universität Suor Orsola Benincasa
, die gegründet wurde als
frommes Werk mit Laiencharakter
und für gleichberechtigten Unterricht für Frauen
- begonnen, das dann
Ursulas Gemeinschaften aufnahm. 1633 unterstellte Papst Urban VIII. Ursulas Gemeinschaften nun doch den
Theatinern, sie nennen sich nun Theatinische Schwestern von der
Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria
. 2005 hatte die
Kongregation 219 Ordensfrauen in 35 Häusern in Italien, Spanien und Amerika, das
Mutterhaus ist in Rom.
Als man 1733 Ursulas Grab öffnete, war ihr Leib noch unverwest.
Kanonisation: 1623 wurde das Verfahren zur Heiligsprechung von Ursula eröffnet, am 7. August 1793 anerkannte Papst Pius VI. ihren heroischen Tugendgrad.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.12.2022
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://it.wikipedia.org/wiki/Orsola_Benincasa - abgerufen am 13.05.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Suore_teatine_dell%27Immacolata_Concezione_di_Maria_Vergine - abgerufen am 13.05.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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