Ökumenisches Heiligenlexikon

Wikterp von Augsburg

auch: Wigbert, Wiggo

1 Gedenktag katholisch: 18. April

Name bedeutet: der im Kampf Wirbelnde (althochdt. - latein.)

Bischof von Augsburg
* 710 Anfang des 8. Jahrhunderts in Epfach bei Landsberg in Bayern
18. April 771 (?) daselbst


Wikterp war der erste geschichtlich gesicherte Bischof von Augsburg, erwähnt erstmals um 738 unter dem Namen Uiggo / Wiggo in einem Schreiben von Papst Gregor III. an die Bischöfe in Alemannien und Bayern. Wikterp machte sich verdient um die Glaubensverkündigung im Allgäu: er unterstützte Magnus und seinen Nachfolger im Bischofsamt, Tozzo, indem er für deren Arbeit Missionare aus dem Kloster St. Gallen erbat. 740 gründete er in Augsburg ein Kloster an der damaligen Kirche St. Afra, das die Wallfahrer zum dortigen Grab von Afra betreuen sollte. Um 740 war Wikterp beteiligt an der Gründung und Weihe des Klosters Benediktbeuern, 746 weihte er die von Magnus in Waltenhofen - dem heutigen Ortsteil von Schwangau bei Füssen - erbaute Kirche und stattete sie mit Besitz aus. Kurz darauf weihte er auf Bitten der Missionare das Marienmünster des Klosters in Kempten; Wikterp gilt deshalb als Mitbegründer dieser Stadt, denn das römische Cambodunum war völlig zerfallen. Um 753 schenkte König Pippin der Jüngere auf Bitten von Wikterp und seines Bruders Karlmann der von Magnus in Füssen gegründeten Klosterzelle - an der heutigen Kirche Sankt Mang - Güter.

Rekonstruktion der direkt am Lech gelegenen römischen Befestigung und der Kapelle St. Lorenz in Epfach im 4. Jahrhundert, im Hintergrund römische Ausstellungsstücke
Rekonstruktion der direkt am Lech gelegenen römischen Befestigung und der Kapelle St. Lorenz in Epfach im 4. Jahrhundert, im Hintergrund römische Ausstellungsstücke; im Museum Abodiacum, getragen von den Vereinen von Epfach, nahe der Pfarrkirche

Die Kirche des Klosters in Kempten wurde zusammen mit dem ganzen Klosterkomplex im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1651 neu errichtet; 1803 wurde das Kloster in der Säkularisation aufgelöst, die nun Lorenz geweihte Kirche ist seitdem Pfarrkirche.

Möglicherweise amtierte Wikterp auch als Bischof von Neuburg an der Donau. Er starb in Epfach, wo er sich die meiste Zeit aufgehalten hatte, und wurde zunächst dort bestattet. Epfach lag verkehrsgünstig an der Kreuzung der alten Römerstraße Via Claudia - von Augsburg über Füssen nach Trient - und der Via Salina - von Salzburg über Kempten zum Bodensee - und bewahrte noch Spuren der römischen Vorgängersiedlung Abodiacum, an deren Stelle Wikterps Kirche stand - heute die Kapelle St. Lorenz. Wikterps Gebeine wurden 1489 in die Kirche St. Ulrich und Afra in Augsburg überführt.

In Epfach ist eine Straße im Neubaugebiet nach Wikterp benannt.

Attribute: Nachts eine Kirche bauend

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Wikterp von Augsburg

Wikipedia: Artikel über Wikterp von Augsburg

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Domninus Gefährten6
Albert Chmielowski
Maria Kinde Jesus Baldillou Bullit
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.11.2020

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001
• Sabine Klotz: Basilika St. Ulrich und Afra Augsburg. Wißner Verlag, Augsburg 2015

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.