Konzil von Ephesus
Gedenktag orthodox: 9. September
Gedenktag armenisch: 6. Februar, 26. Juni, 27. Juni, 9. September
liturgische Feier am vorletzten Samstag vor dem Sonntag, der
Mariä Himmelfahrt am nächsten liegt
Gedenktag koptisch: 19. April, 9. September
bedacht in der Basilius-Anaphora Als Anaphora (griechisch: Erhebung) wird das Hochgebet bezeichnet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 9. September
Gedenktag syrisch-orthodox: 18. Januar, Mittwoch der vierten Woche vor der Fastenzeit, 20. Mai
bedacht in der Jakobus-Anaphora Als Anaphora (griechisch: Erhebung) wird das Hochgebet bezeichnet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.
Das dritte ökumenische Konzil der Kirche wurde in Ephesus - heute Ruinen bei Selçuk - abgehalten. Ephesus war ein wichtiger Hafen und Ausgangspunkt der Handelswege in Kleinasien. Im Altertum war die Stadt bekannt für ihre Kultstätten, sie war dann auch ein wichtiges Zentrum des frühen Christentums. Die größten christlichen Bauwerke waren die dem Apostel Johannes gewidmete Kirche und die Marienkirche, beide aus dem 4. Jahrhundert.
Das Konzil wurde 431 von Theodosius II., dem Kaiser von Ostrom, einberufen, um die Auseinandersetzung zu beenden, die
durch den Nestorianismus hervorgerufen worden war. Nestorius, der Patriarch von
Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul -, weigerte
sich, den Titel Gottesgebärerin
für Maria zu akzeptieren. Er hob die
Verschiedenartigkeit der menschlichen und der göttlichen Natur Christi
hervor und erachtete Maria als Mutter des Menschen Jesus, nicht des göttlichen Christus. Dem stand jedoch der bereits
anerkannte Lehrsatz entgegen, dass Christus eine einzige Person gewesen sei: gleichzeitig Gott und Mensch.
Unter der Führung von Cyrill tagten über 200 Bischöfe; sie
setzten Nestorius ab, verurteilten seine Lehre und erklärten, dass Jesus Christus
wahrer Gott und wahrer Mensch sei, dass er zwei Naturen, eine menschliche und eine göttliche, in seiner Person vereine. Als
logische Konsequenz dieser Ansicht bestätigte das Konzil den Titel Marias als
theotokos
(griechisch), Gottesgebärerin
. Da das Konzil jedoch die Gegensätze nicht überbrücken konnte, traten
die Gegensätze auf der Räubersynode
von Ephesus 449 erneut zutage, erst beim Konzil
von Chalkedon 451 kam es zu einer endgültigen Entscheidung.
Die Orthodoxen Kirchen, die Koptische, die
Armenische und die Syrisch-Orthodoxe Kirche
erinnern an dieses Konzil mit einem eigenen Gedenktag. Papst Pius XI. führte anlässlich des 1500-jährigen Jubiläums des
Konzils 1931 in der katholischen Kirche das Hochfest Mutterschaft
der seligen Jungfrau Maria
ein; inzwischen wird es am 1. Januar gefeiert.
Dokumente des Konzils von Ephesus gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 12.11.2023
Quellen:
•
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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